FORTUNAS Fazit: Wunschkonzert
Sommerferien! Seit dieser Woche ist es so weit.
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Sommerferien! Seit dieser Woche ist es so weit. Kindern und Jugendlichen stehen Wochen voller Badespaß, Eiscreme und Draußenspielen bevor. Einigen Eltern könnte bei dem Gedanken angst und bange werden. Denn das, was in den Sommerferien ebenfalls irgendwann ganz sicher kommt, ist: Langeweile. Da muss man dann als erziehungsberechtigtes Vorbild schon kreativ werden – das kann aber auch nach hinten losgehen. So zum Beispiel in Sachen Badestelle. Geht es nach den Wünschen einiger Eltern, eignet sich das Ensemble von Quelle, Bachlauf und Wilhelmswasserfall in der Nähe des Maschinenhauses im Welterbepark Babelsberg offenbar hervorragend als Badewanne. Nur ein wenig umbauen muss man: So geschehen in dieser Woche. Findige Erziehungsberechtigte (und hier lasse ich das Wort „Vorbild“ einfach mal forsch weg) hatten Steine aus dem Bachlauf entnommen, um den Wasserspaß für ihre Kinder auf Maximalniveau zu erhöhen. Das hat für massive Unterspülungen unter dem Bachlauf gesorgt.
Wo wir gerade bei Wasser sind, das da läuft, wo es nicht hinlaufen soll: Der Starkregen Ende Juni hat im neuen Schwimmbad blu für einen Wasserschaden gesorgt. Der Badebetrieb ist zwar nicht eingeschränkt, im Keller muss das Bad allerdings trocken gelegt werden, räumten die Stadtwerke diese Woche ein. Ein Planungsfehler sei aber ausgeschlossen.
Die Planung neu aufrollen möchte der Finanzausschuss, der diese Woche in der defizitären Biosphäre tagte. Dort soll bekanntlich nach der Sommerpause ein weiteres monatelanges Prüf- und Beteiligungsverfahren stattfinden. Dennoch beriet der Ausschuss in einem „Brainstorming“, wie es der Vorsitzende Pete Heuer (SPD) sagte. Die Tropenhalle könne zum Beispiel zum Skatepark umfunktioniert werden, schlug er vor. Er wünsche sich eine Prüfung unter anderem dieser Idee von der Verwaltung. Dass solche Prozesse nun mal aber kein Wunschkonzert seien, wetterte Hans-Jürgen Scharfenberg (Die Linke) daraufhin. Der Finanzausschuss könne nicht noch weiterführende Verfahren beschließen. Andere Anwesende forderten dagegen endlich eine Entscheidung in der jahrelangen Debatte. Doch Heuer nimmt sich lieber mehr Zeit, der Ausschuss verabschiedete sich unverrichteter Dinge in die Sommerpause.
Dass Wünsche nicht immer in Erfüllung gehen, zeigte die letzte Sitzung des Ortsbeirates in Golm. Dort sollte auf Antrag von vier der fünf Gremiumsmitglieder der Ortsvorsteher Marcus Krause (SPD) abgewählt werden. Die Kommunikation im Ortsbeirat sei erheblich gestört, auch durch Krauses private Probleme. Man erwartete also eine spannende Sitzung am Montag. Doch die fiel – und da haben wir es wieder – ins Wasser. Denn drei der fünf Gremiumsmitglieder – Krause selbst, Anke Hanf (SPD) und Wolf-Dieter Philipp (Die Linke) – fehlten. Damit war die Beschlussfähigkeit nicht gegeben. Beiratsmitglied Saskia Ludwig (CDU) bezeichnete die Lage als „extrem schwierig“. Einige Punkte müsse der Beirat „dringend“ im Sinne der Bürger abarbeiten. Bis dahin sind die Ferien wohl längst vorbei.
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