ATLAS: Würde
Der gewaltsame Tod des kleinen Mädchens ist bestürzend und unbegreiflich. Daher war es gut, dass die vielen, durch die Nähe zum Fundort des Kindes in besonderer Weise betroffenen Potsdamer – Anwohner der Kantstraße, wo das Baby tot aufgefunden wurde, Mediziner, Polizisten – Gelegenheit hatten, dem toten Mädchen das letzte Geleit zu geben.
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Der gewaltsame Tod des kleinen Mädchens ist bestürzend und unbegreiflich. Daher war es gut, dass die vielen, durch die Nähe zum Fundort des Kindes in besonderer Weise betroffenen Potsdamer – Anwohner der Kantstraße, wo das Baby tot aufgefunden wurde, Mediziner, Polizisten – Gelegenheit hatten, dem toten Mädchen das letzte Geleit zu geben. Aktiv sein, etwas für das tote Kind tun, das hilft, das Erlebte zu verarbeiten. Zudem: Die große Zahl der Trauernden trug sehr zu einer besonderen Situation der Würde bei. Natürlich führt eine solche Gewalttat zu Spekulationen. Beispiel: Warum tut eine Mutter so etwas? Doch Vorsicht hier: Wir wissen wenig bis nichts über die Umstände des Kindstodes. Wir wissen nicht, ob die Mutter des Kindes überhaupt selbst eine Entscheidung traf, treffen konnte. Daher sind auch jedwede Rückschlüsse etwa über Sinn- und Unsinn der Potsdamer Babyklappe anhand des konkreten Falles nicht zulässig. Keinesfalls kann von einem Versagen der Babyklappe gesprochen werden. Mehrmals bereits wurde diese Einrichtung des katholischen Sankt-Josefs-Krankenhauses in Anspruch genommen. Niemand weiß, was in diesen Fällen ohne die Babyklappe geschehen wäre. Sicher ist nur, dass die dort abgegebenen Babys am Leben sind.
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