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Wollen nochmal Spaß am Netz haben. Kristina Schlechter, Sandra Landvoigt, Anika Zülow, Kristina Bognar und Chantal Laboureur (von links) empfangen mit dem SC Potsdam am Samstag den Dresdner SC.

© Olaf Möldner

Von Thomas Gantz: Würdiger Schlusspunkt

Volleyball-Erstligist SC Potsdam verabschiedet sich Samstag daheim gegen Dresden in die Sommerpause

Stand:

Die tabellarische Konstellation vor dem letzten Spieltag in der Volleyball-Bundesliga der Frauen ließe im Fall des Dresdner SC, der am Samstag beim SC Potsdam antritt, eigentlich Verbitterung vermuten. Die Chance auf den Gewinn der Bronzemedaille in der Endabrechnung ist allenfalls noch theoretischer Natur. Der derzeit drittplatzierte Schweriner SC als Titelverteidiger müsste dazu sein Heimspiel gegen Suhl mit 0:3 verlieren, während der zweifache deutsche Meister (1999 und 2007) sein Gastspiel in  Potsdam (18 Uhr, Sporthalle Heinrich-Mann-Allee) ohne Satzverlust gewinnen müsste.

Die Enttäuschung darüber, im Saisonverlauf einfach nur ein, zwei Spiele zuviel verloren zu haben und die Saison höchstwahrscheinlich als Vierter zu beenden, hält sich beim Dresdner SC jedoch in Grenzen. Hintergrund dafür ist der Gewinn zweier Pokale, die das begeisterungsfähige Dresdner Publikum im Monat März in Hochstimmung versetzten. Innerhalb von zwei Wochen gewann der Verein erst den DVV-Pokal und wurde dann noch in eigener Halle Gewinner des Challenge-Cups. Zum letzten Bundesliga-Heimspiel gegen Stuttgart (3:0) kamen vor fünf Tagen 2600 Zuschauer. Der Abend endete insbesondere für Alexander Waibl sehr emotional. Der vor Saisonbeginn aus Stuttgart gekommene Trainer des Dresdner SC wurde vom Publikum gefeiert. Der 42-Jährige sagte hinterher, noch nie eine Mannschaft von derartiger Qualität trainiert zu haben.

Nach Potsdam kommt der Dresdner SC übermorgen in kompletter Besetzung, also auch mit seinen beiden aktuellen Nationalspielerinnen. Kerstin Tzscherlich (32) gilt seit Jahren als beste Libera des deutschen Volleyballs, Saskia Hippe (19) als eine der hoffnungsvollsten Angriffsspielerinnen. Mittlerweile steht fest, dass der Verein mit Blick auf die nächste Saison ausschließlich auf sein bewährtes Personal baut und gänzlich auf externe Neuzugänge verzichtet. „Ich habe auch schon davon gehört und finde dies nach einer derart erfolgreichen Saison nur folgerichtig“, sagt Michael Merten, der als Cheftrainer des SC Potsdam derzeit rund um das von ihm betreute Team mit vielfältigen Entscheidungsprozessen zu tun hat, dazu. „Die Dinge sind auch bei uns im Fluss. Es gibt keinen Grund zu tiefgreifenden Änderungen. Wir müssen allerdings abwarten, wie sich einige unserer Spielerinnen, denen Angebote anderer Vereine vorliegen, entscheiden“, so Merten, der den SC-Volleyballerinnen und sich nach dem Dresden-Spiel erst einmal eine verdiente Trainingspause gönnt. Zuvor steht der letzte Gang an, für den man sich keinen attraktiveren Gegner als den Dresdner SC wünschen könnte. Merten: „Das passt sehr gut und bildet einen würdigen Schlusspunkt unter unser erstes Jahr in der Ersten Liga.“

Thomas Gantz

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