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Homepage: Würstchen und Wortgefechte Erstes Punk-Turnier für Debatten an der Uni

„Brauchen die Vereinten Nationen mehr ständige Mitglieder?“ Daniela Kirchner musste da gar nicht lange überlegen, die 18-Jährige war dagegen.

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„Brauchen die Vereinten Nationen mehr ständige Mitglieder?“ Daniela Kirchner musste da gar nicht lange überlegen, die 18-Jährige war dagegen. Dann legte sie gemeinsam mit Benjamin Bahr, ihrem Mitstreiter, los und begründete, warum. Die Psychologie-Studentin und der Doktorand der Physik redeten am vergangenen Wochenende beim ersten Punk-Debatten-Turnier. Das bedeutete: Würstchen, Bier, ein wenig Chaos, Streit und gute Laune. „Wir wollten uns von den großen Turnieren abgrenzen,“ erklärt Matthieu Voss, Präsident des Debattierklubs der Uni Potsdam und Organisator des Streiter-Wettstreits. Sein Credo: „Fünf statt 40 Euro Anmeldegebühr, Brötchen statt Buffet“ und statt in der schnieken Jugendherberge schliefen die Gäste bei Freunden.

Oder gar nicht, denn zu einem Turnier gehört eine Feier. Die Streitschar wirkte daher am Sonntag um neun Uhr wenig angriffslustig und es dürstete den Gästen aus München, Greifswald und Halle eher nach Schlaf, allenfalls Kaffee denn nach Disput. Doch mit einer guten Stunde Verspätung ging es dann an den Start. Das Thema: „Brauchen die Vereinten Nationen mehr ständige Mitglieder?“ Daniela Kirchner und Benjamin Bar erhielten per Los die Contra-Seite, sie stritten engagiert, die Jury gab ihnen 68 Punkte. Der Durchschnitt lag bei 70, die beiden sind also zufrieden. Im Laufe des Turniers steigerten sie sich noch, Benjamin Bahr erreichte gar bei der Abschlussdebatte 76 Punkte, mehr als einige der alten Hasen, die aus Berlin oder München angereist waren. Insgesamt reichte es für die zwei zu einem elften Platz.

„Ich debattiere gerne“, erklärten Daniela Kirchner und Benjamin Bahr unisono, „mir fehlt das in meinem Fach,“ ergänzte Benjamin Bahr. In Physik gehe es meist sehr sachlich und mathematisch zu, da sei kaum Platz für Politik oder Polemik. Er hat, wie seine Mitstreiterin, in diesem Semester mit dem Debattieren angefangen, beide freuten sich auf ihr erstes Turnier. Ebenfalls das erste Mal bei einem Turnier dabei sind Rebecca Berheide und Marie Fischorn aus Leipzig, die Biologin und die Journalistikstudentin kamen mit ihrer ruhigen und engagierten Art bis ins Finale und ließen da selbst die Debattierfüchse alt aussehen. Die Jury kürte sie zum Sieger. Angestoßen wurde mit einem Mineralwasser und als Belohnung gab es noch einen Spekulatius vom Buffet, dort war viel übrig geblieben. Einen Pokal, Schampus oder eine Urkunde – „das gibt es vielleicht das nächste Mal oder gar nicht“, sagt Matthieu Voss lächelnd. Der Potsdamer Debattierpräsident ist nicht nur zufrieden mit dem Abschneiden seines Teams sondern auch mit dem Turnier: „Organisiert so etwas auch“ ruft er noch den Gästen zu. Mathias Hamann

Mathias Hamann

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