Sport: Wut als Therapie
SC-Volleyballerinnen heute in Hamburg
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Fast 48 Stunden sind sie sich aus dem Weg gegangen: Alberto Salomoni, der Trainer der Potsdamer Bundesliga-Volleyballerinnen, und seine Spielerinnen. Nach der 1:3-Heimpleite gegen Köpenick am vergangenen Sonntag gab Salomoni trainingsfrei, erst bei der Videoanalyse am späten Dienstagnachmittag sahen sich alle wieder, um sich auf den Auftritt heute beim Tabellenletzten Aurubis Hamburg (Beginn 20 Uhr) vorzubereiten. „Reorganisation“, nennt es Salomoni. Jeder sollte sich fragen, was gerade falsch läuft - Spielerinnen ebenso wie der Trainerstab.
Zuletzt spielte die Angst eine zu große Rolle, um erfolgreich zu sein und den sechsten Tabellenplatz, der zur Teilnahme an den Play-offs berechtigt, auszubauen. Zwei solide Satz-Führungen waren gegen Köpenick vergeigt worden.
Die Pleite sollen seine Spielerinnen nach der Trainingspause ausblenden. „Mit Kopf, Herz und voller Wut“ will Salomoni seine Mannschaft in Hamburg gewinnen sehen. Der Sieg wäre auch für die Moral wichtig, wurden die Potsdamerinnen doch zuletzt in der Favoritenstellung immer unsicher ob ihrer eigenen Stärken. Wie sie mit dem Druck umgehen sollen, darauf hatten sie zuletzt keine gute Antwort gefunden. Der Trainer sieht seine Mannschaft deshalb in der schwierigsten Phase der Saison. Die Kontinuität ist nach der starken Hinrunde verloren gegangen, auch durch verschiedene Verletzungen und die dadurch bedingten Wechsel in der Startformation.
In Hamburg könnten die Rollen nicht klarer verteilt sein: Aurubis holte am vergangenen Wochenende in Suhl erst den dritten Saisonpunkt. Es ist ein undankbarer Gegner, bei dem sich jedes Team nur blamieren kann. Aber auch ein guter Ort, um die Angst zu besiegen. ihö
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