Landeshauptstadt: Zahl der Fahrraddiebstähle sinkt
432 Anzeigen in der ersten Jahreshälfte / Codierung der Drahtesel soll Diebe abschrecken
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432 Anzeigen in der ersten Jahreshälfte / Codierung der Drahtesel soll Diebe abschrecken Von Angela Gencarelli Die Zahl der angezeigten Fahrraddiebstähle im Potsdamer Stadtgebiet ist im ersten Halbjahr 2005 gesunken. 432 Anzeigen hat die Polizei aufgenommen – 678 waren es in der ersten Jahreshälfte 2004. Davon konnten die Beamten fast 50 Prozent aufklären, in diesem Jahr sind es bisher 25 Prozent. „Die Aufklärungstendenz ist aber steigend“, sagt Angelika Christen, Pressesprecherin des Potsdamer Schutzbereichs der Polizei. Über die Ursachen für die sinkende Zahl der Rad-Diebstähle kann Christen nur spekulieren. „Vielleicht haben die Menschen ihre Räder aufgrund des Wetters erst später aus der ,Überwinterung“ hervorgeholt und so waren weniger Räder im Umlauf“, so Christen. Immerhin würden die Räder zu zwei Dritteln im öffentlichen Straßenraum entwendet. Hier hätten sich der Hauptbahnhof und das Wohngebiet Am Schlaatz als besonders auffällig erwiesen. „In diesem Jahr hingegen sieht das anders aus. Es lassen sich keine Schwerpunkte im Stadtgebiet benennen“, so Christen. Zur Sicherung der Räder schlägt Christen die polizeiliche Codierung vor – und das aus gutem Grund. „Uns liegen wenige Anzeigen über den Diebstahl von codierten Rädern vor.“ Auch Polizeihauptmeisterin Dagmar Bernhöft ist von der Wirksamkeit der Codierung überzeugt. Sie ist seit über 25 Jahren im Bereich Prävention der Polizei zuständig und urteilt: „Die Registrierung der Räder bei der Polizei schreckt die Täter ab.“ Die Codierung ist ein kostenloser Service der Polizei. Die Räder werden dabei mit einer Nummer versehen, die in der Regel in den Rahmen eingestanzt wird. Zusätzlich bekommt das Fahrrad einen Aufkleber mit dem Hinweis: „Finger weg! Mein Rad ist codiert!“ Der Besitzer bekommt außerdem einen Fahrradpass, in dem die Registriernummer und weitere Informationen über das Rad vermerkt sind. „Auch wenn ein codiertes Rad gestohlen wurde, erhöht sich so die Chance, dass es wieder zum Besitzer zurückkommt“, so Bernhöft. Denn das Rad sei damit leichter seinem Besitzer zuzuordnen. Außerdem würde die Anzeige erleichtert, weil im Fahrradpass alle notwendigen Erkennungsmerkmale enthalten sind. „Viele Fahrradbesitzer wissen die wichtigen Informationen nicht aus dem Stegreif“, so Bernhöft. „Bei besonders teuren Rädern macht es Sinn eine zusätzliche Fahrradversicherung abzuschließen, die aber nicht mehr als 100 Euro im Jahr kosten sollte“, sagt Erk Schaarschmidt von der Verbraucher-Zentrale Brandenburg e.V. Bei preiswerteren Drahteseln reiche es aus, das Rad in die Hausratsversicherung mit aufzunehmen, wenn es nicht schon enthalten sei. Mehr als 20 Euro im Jahr sollte das nicht kosten. „Grundsätzlich aber halte ich Versicherungen nur gegen existentielle Risiken für notwendig“, so Schaarschmidt. Die nächsten Codierungsaktionen der Polizei finden am Montag, dem 1. August, von 12 bis 14 Uhr im Weberpark und am Dienstag, dem 2. August, in der Verkehrswacht Potsdam e.V. von 9 bis 12 Uhr statt. Personalausweis, Besitznachweis und das Rad müssen mitgebracht werden.
Angela Gencarelli
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