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Landeshauptstadt: Zahlen über Zahlen

Die Schüler-Gesundheitstage im Treffpunkt Freizeit

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Die Schüler-Gesundheitstage im Treffpunkt Freizeit Von Dirk Becker Die Zahlen haben es in sich. Wer fünf Zigaretten am Tag raucht, den kostet das im Jahr 365 Euro. Bei einer Schachtel pro Tag kommen pralle 1460 Euro zusammen. An die 3600 Todesfälle fordert der jährliche Tabakkonsum allein in Deutschland. Die gestern im Treffpunkt Freizeit eröffneten Schüler-Gesundheitstage geben sich in Sachen Aufklärung schonungslos. Bis morgen sollen nun Potsdamer Schülerinnen und Schüler durch Ausstellungen und Workshops Wissenswertes über gesunde Ernährung, Sport und die fatalen Wirkungen von Zigaretten und Alkohol erfahren. Nichts spreche gegen den Genuss von Schokolade oder einem Glas Wein, erklärte Beigeordnete Elona Müller in ihrer Eröffnungsrede. Doch nur ein Genuss in Maßen bleibe ohne schädliche Wirkungen auf die Gesundheit. Im Foyer des Treffpunkts schlendern derweil die ersten Jugendlichen von Stand zu Stand. Infobroschüren von Krankenkassen, Schnuppern an Kräutern, ein Hörtest - das Angebot ist breit. An manchen Ausstellungstischen können Quizfragen zum Thema Rauchen, Alkohol und Zucker in Nahrungsmitteln - 40 Würfelzucker enthält allein ein Liter Fanta - gelöst werden. Pro Quiz, ob bestanden oder nicht, gibt es einen Stempel, nach sechs Stempeln einen kleinen Sachpreis. Der 13-jährige Paul wirkt, wie mancher Erwachsene auch, ein wenig überfordert von Zahlen wie den 142 Milliarden Zigaretten, die 2001 in Deutschland geraucht wurden. Trotzdem glaubt er, dass ihn die Informationen auf den Gesundheitstagen vom Rauchen abhalten können. Josefin und Kristin zeigen sich dagegen weniger beeindruckt von den großen Zahlen. Die beiden 15-Jährigen sitzen ein wenig gelangweilt hinter einem Tisch und leiten das Quiz zum Thema Rauchen. Nicht freiwillig, sondern von der Schule beauftragt sind sie als Schülermentoren vor Ort. Zweimal waren sie an diesem Vormittag schon vor der Tür um zu rauchen. Mit 15? Das sei kein Problem, erklären die beiden unisono. Sogar auf dem Schulhof dürfen sie zur Zigarette greifen, wenn die Eltern ihr schriftliches Einverständnis geben. Und warum rauchen sie? Stress, und weil es viele ihrer Freunde tun, so lapidar ihre Antwort. Dann lässt sich ein Junge von den beiden Mädchen in ihren T-Shirts mit dem Aufdruck „Rauchfrei“ das Quiz erklären.

Dirk Becker

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