ATLAS: Zäsur
Der Machtkampf in Potsdams CDU erreicht eine neue Stufe. Kein politisch etablierter Kandidat ist es, der sich traut, Katherina Reiche herauszufordern, sondern ein Ex-Profisportler und mittelständischer Unternehmer.
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Der Machtkampf in Potsdams CDU erreicht eine neue Stufe. Kein politisch etablierter Kandidat ist es, der sich traut, Katherina Reiche herauszufordern, sondern ein Ex-Profisportler und mittelständischer Unternehmer. Andreas Ehrl ist kein Unbekannter in Potsdam, aber politisch ein unbeschriebenes Blatt. Hinter den Kulissen versucht jedes Lager der in Potsdam tief zerstrittenen Partei, seine Geschütze in Stellung zu bringen. Dass die Reiche-Anhänger Ehrls Kandidatur offensichtlich fürchten, wurde schon gestern deutlich. Offiziell äußern mochte sich zwar niemand, doch hinter vorgehaltener Hand räumen viele Potsdamer CDU- Mitglieder dem Autohauschef gute Chancen ein, Reiches Erbe anzutreten. Denn tief wurzelt der Verdruss über das öffentliche Erscheinungsbild der Partei, die zuletzt öfter mit internem Gezänk in den Schlagzeilen war als mit Sacharbeit. Dass Katherina Reiche es in zwei Jahren als CDU-Kreisvorsitzende weder vermocht hat, den im traditionell roten Potsdam ohnehin dürren Boden für die Christdemokraten urbarer zu machen, noch die hiesige Union wenigstens nach außen hin zu einen, darf als Tatsache angesehen werden. Diese Herkulesaufgabe mag von Luckenwalde aus schwer zu lösen sein. Am Freitag steht Potsdams Union wohl vor einer Zäsur.
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