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Landeshauptstadt: Zaun gegen Draußen-Sitzer

Kulturzentrum KuZe will nächtlichen Lärm reduzieren / Sorgentelefon für Anwohner der Elfleinhöfe

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Innenstadt – Um weniger Ärger mit den Nachbarn zu haben, wird im studentische Kulturzentrum (KuZe) in der Hermann-Elflein-Straße ein Zaun aufgebaut. Dies kündigte KuZe-Geschäftsführer Sven Brödno gegenüber den PNN an. „Innerhalb der nächsten zwei Monate wird im Hof hinter den Fahrradständern ein mobiler Zaun für die Nacht errichtet, damit im Sommer nicht mehr so viele unserer Besucher draußen sitzen, stehen und quatschen können“, sagte Brödno. Eine Absperrung mit einer Höhe von 1,50 Meter könne so den Weg in den hinteren und mit Sitztreppen ausgestatteten Teil der Elfleinhöfe versperren. Denn durch die Gespräche in der Nacht würde für die nähere Umgebung „mit am meisten“ Lärm erzeugt, meint Brödno. Gegen die Geräusch der sich öffnenden und schließenden Eingangstür der KuZe-Kneipe sei aber kaum etwas zu machen.

Das KuZe geriet bei der jüngsten Stadtverordnetenversammlung Anfang Mai in die Kritik. Sozialbeigeordnete Elona Müller sprach von „erwarteten Problemen“. Die Aufregung hält Brödno für überhöht: Viele der für die Anwohner ärgerlichen Punkte seien schon abgestellt. So seien die Künstler in der im KuZe integrierten Bildhauerwerkstatt dazu angehalten, spätestens um 21 Uhr ihre Arbeit zu beenden. Gleichzeitig beschränke sich der Club auf ein „lauteres“ Event pro Monat, früher für das KuZe geplante Konzerte würden nun im Spartacus in der Schlossstraße stattfinden. „Gleichzeitig informieren wir nun vorher, ob es Lärm geben könnte“, sagte Brödno. Ebenso seien inzwischen etliche Lichter im Hof ausgeschaltet worden.

Um sich besser mit den Anwohnern vor Ort zu verständigen, sei ein Sorgentelefon eingerichtet, das Nachbarn nachts bei ihren Beschwerden nutzen sollten. „Zumindest wenn ich dort angerufen habe, ist immer jemand an den Hörer gegangen“, beteuert Brödno.

Das Kulturzentrum wurde im November 2005 nach langer Umbauzeit eröffnet. Seitdem betreibt es der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Uni Potsdam, finanziert wird es aus dem Semesterbeitrag der Studenten. Im Vorderhaus finden sich Wohnungen, die damals von der Verwaltung genehmigt worden. 20 Prozent der Sanierungskosten von 1,2 Millionen Euro übernahm damals die GWF Grundwert Gesellschaft – doch aus Sicht von Brödno reichen die erbrachten Leistungen nicht aus. „Auch mehr als anderthalb Jahre nach der Eröffnung besitzen wir keine funktionierende Brandmelde-Anlage“, so Brödno.H. Kramer

H. Kramer

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