Landeshauptstadt: Zehn Schüler fehlen noch
Luxemburg-Schule bangt um Primarstufe, Projekt mit Jüdischer Gemeinde, Flick-Stiftungsvorstand zu Gast
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Luxemburg-Schule bangt um Primarstufe, Projekt mit Jüdischer Gemeinde, Flick-Stiftungsvorstand zu Gast Innenstadt - Die innerstädtische Rosa- Luxemburg-Schule darf im August keine Grundschulklasse eröffnen, wenn die Schülerzahl unter der Richtfrequenz von 23 Erstklässlern liegt. Dies teilte Schulrat Wolfgang Bogel-Meyhöfer gestern der Schulleiterin Dr. Vera Paul mit und zerstörte damit deren Hoffnung, auch mit weniger Schülern den Grundschulstandort wieder beleben zu können. 13 Eltern haben sich laut Paul derzeit dafür ausgesprochen, ihre Kinder in der Oberschule in der Burgstraße einzuschulen. Knapp zwei Wochen bleibe nun noch Zeit, die fehlenden zehn Kinder für die Primarstufe zu suchen. Unterstützung erhält die Schule dabei sowohl von der neu gegründete Elterninitiative, deren Mitglieder an den Haustüren der potenziellen Grundschüler aus dem Schulbezirk werben, als auch von der C. F. Flick Stiftung, deren Vorstandsmitglieder Monika Griefahn (SPD-Bundestagsabgeordnete), Dr. Eberhard von Koerber und Friedrich Schorlemmer gestern die Schule besuchten. Die Einrichtung will sich trotz der seit zwei Jahren drohenden Schließung in der Sekundarstufe weiter gegen die früheren Pläne der Schulverwaltung wehren und wird laut Vera Paul eine Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Potsdam eingehen, die die Arbeit eines Antisemitismus-Projektes an der Schule begleiten soll. Pfarrer Friedrich Schorlemmer, Vorstandsmitglied der Flick-Stiftung, lobte die Öffnung der Schule nach außen. Bisherige Projekte mit der FH Potsdam im Bereich Gewaltprävention, der Handwerkskammer in Sachen Berufsvorbereitung oder dem Jugendhaus Oase auf Hermannswerder mit dem Schulverweigerungsprojekt sollen nun auch durch weitere Kooperation – wie der geplanten mit dem Moses- Mendelssohn-Zentrum Halle – ergänzt werden. Vera Paul betonte, solche Engagements wie das der Flick-Stiftung sind wichtig für die Einrichtung und sollten von anhaltender Dauer sein. „Ich habe als Leiterin dieser keineswegs problemlosen Schule noch nie so viel Unterstützung erhalten wie durch sie“, sagte die Schulleiterin in Richtung Christiane Fetscher, die sich als Geschäftsführerin der Flick Stiftung für den Erhalt des Schulstandortes einsetzt. Und viele im Umfeld der Schule meinen, hätte die Schule schon länger einen solchen Partner, wäre sie nicht in der bedrohlichen Lage: Im kommenden Schuljahr wird die Luxemburg-Schule beispielsweise keine siebten Klassen einschulen und die Primarstufe steht trotz der Bekenntnisse der Stadtschulverwaltung vor einer ungewissen Zukunft. Jan Brunzlow
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