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Wieder sehr stabil. VfL-Rückraumspieler Lasse Kohnagel (rechts) hatte am vergangenen Samstag mit sechs Toren gehörigen Anteil am Sieg seiner Mannschaft.

© Olaf Möldner

Von Thomas Gantz: Zehn sehr gute Minuten reichten schon

Handball-Zweitligist VfL Potsdam traf beim 31:23 (13:12) über die Füchse Berlin II auf harten Widerstand

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Es war nicht leicht zu deuten, was in Jörg Reimann vorging, als er letztmals an diesem Abend in Aktion trat. Zwei Minuten vor Ende der Begegnung verlies der Kreisspieler des Handball-Zweitligisten VfL Potsdam schnellen Schrittes das Spielfeld, entledigte sich seines von den Gegenspielern zerfetzten Trikots und deutete ein Kopfschütteln an, das sich wahlweise als Zeichen der Erleichterung oder des Angewidertseins werten ließ. Reimann lächelte schließlich und ließ sich auf der Wechselbank nieder. Wenig später war Schluss und das Heimspiel gegen die Füchse Berlin II vor 450 Zuschauern in der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee mit 31:23 (13:12) gewonnen. Dank des dritten klaren Sieges in Folge ist der VfL nun bis zum am kommenden Sonntag stattfindenden Auswärtsspiel in Dessau Tabellenführer der 2. Bundesliga Nord.

Trotz des erwartbaren Erfolges gegen den Aufsteiger hielt sich der Spaßfaktor an diesem Spiel für Reimann und seine Mitstreiter in Grenzen. Ursächlich lag dies an der rauhen Gangart, mit der die Gäste insbesondere nach dem Seitenwechsel versuchen, ergebnistechnisch im Spiel zu bleiben. Insbesondere der sich an Reimann und Alexander Urban abarbeitende Bengt Bornhorn übertrieb bisweilen das körperbetonte Spiel. „Es war eben doch ein Derby und ein hartes Stück Arbeit für uns“, bemerkte Urban, der am Spieltag 31 wurde.

Ohne den von einer Rippenprellung genesenen und noch nicht ins Geschehen eingreifenden Mannschaftskapitän Enrico Bolduan genügten dem VfL wie schon vor Wochenfrist in Schwerin nach der Pause sehr gute zehn Anfangsminuten um die Vorentscheidung herbei zu führen. „Da haben wir mit sehr viel Dynamik agiert. Insgesamt haben wir im Gegenstoß jedoch noch zuviel liegen gelassen“, so VfL-Trainer Rüdiger Bones nach dem Spiel, dessen Verlauf auch dem in Potsdam zusehenden Bundesliga-Torschützenkönig der Saison 2008/2009, Konrad Wilczynski, nicht behagte.

Der Österreicher verabschiedete sich mit einer Geste der Ratlosigkeit von den Spielern der Füchse-Reserve, deren Trainer Alexander Haase um weitere spielerische Fortschritte ringen wird. „Wir brauchen dafür nun bald auch einmal ein Erfolgserlebnis. Ich bin sicher, dass sich dieses auch bald einstellen wird“, glaubt der Potsdamer, dessen Team vorgestern in seiner Heimatstadt einen zwiespältigen Eindruck hinterließ. Bemerkenswert aus Sicht des VfL Potsdam blieb das sehr gelungene Heimdebüt des neuen Torhüters Gabor Pulay und das erste Bundesliga-Tor Christian Ramms.

VfL: Pulay, Frank; Pohlack 5, Barsties, Mellack 2, Bolduan, Melzer, Kohnagel 6/3, Piske 6, Ramm 1, Urban 2, Reimann 6/4, Sommer 2, Schugardt 1.

Thomas Gantz

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