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Landeshauptstadt: Zehner bleibt hart gegenüber Heilig-Kreuz Kirchenparlament von Potsdam tagt in Werder

Potsdam/ Werder - Im Streit innerhalb der evangelischen Kirche in Potsdam zum Umgang mit den Missbrauchsvorwürfen gegen den pensionierten Pfarrer Uwe D. bleibt Superintendent Joachim Zehner bei seiner Linie.

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Potsdam/ Werder - Im Streit innerhalb der evangelischen Kirche in Potsdam zum Umgang mit den Missbrauchsvorwürfen gegen den pensionierten Pfarrer Uwe D. bleibt Superintendent Joachim Zehner bei seiner Linie. Laut dem Bericht von Potsdams obersten Kirchenmann für die am heutigen Samstag anstehende Synode des Kirchenkreises, also dem zweimal im Jahr tagenden Kirchenparlament, will Zehner das Auflösungsverfahren gegen den Gemeindekirchenrat (GKR) der Heilig- Kreuz-Gemeinde weiterführen. Das Verfahren, das derzeit von der Landeskirche geführt werde, sei noch nicht abgeschlossen. „Wenn Ergebnisse vorliegen, werde ich darüber berichten“, so Zehner in dem Bericht für die Synode, die in einem Gemeindehaus in Werder (Havel) stattfindet. Mehr schreibt er dazu nicht.

Anfang des Jahres hatte sich der Konflikt zwischen Zehner und dem GKR zugespitzt. Der GKR der Heilig-Kreuz-Gemeinde, deren Pfarrer Uwe D. früher war, hatte von der Kirchenleitung eine „öffentliche Entschuldigung“ gefordert. Grund sei die von Zehner und dem Kirchenkreis im Zusammenhang mit den Vorwürfen gegen Uwe D. beantragte Auflösung des GKR. Wie berichtet hatte der Kirchenkreis dem Heilig-Kreuz-GKR vorgeworfen, mit den Vorwürfen gegen Uwe D. „nicht angemessen“ umgegangen zu sein. Die daraufhin beantragte Auflösung wurde zunächst nicht vorgenommen, allerdings erteilte die dafür zuständige Landeskirche Auflagen, die spätestens bis Sommer erfüllt sein sollen. So solle Uwe D. von der Heilig-Kreuz-Gemeinde „distanziert“ werden und auch deren Wohnung verlassen, hieß es seitens der Landeskirche. Der GKR argumentiert dagegen, es liege keine Kindeswohlgefährdung vor, da sich bisher kein Vorwurf gegen Uwe D. bestätigt habe. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den pensionierten Pfarrer seit Monaten wegen des Verdachts der Misshandlung von Kindern. Andere Strafanzeigen zu Missbrauchsvorwürfen wurden nicht verfolgt, weil die vermuteten Vorfälle bis zu 30 Jahre zurück lagen und damit verjährt sind. Uwe D. bestreitet alle Vorwürfe gegen seine Person und sieht sich als Opfer einer Kampagne. Bei der Kreissynode im vergangenen Herbst schon hatte der Umgang mit den Missbrauchvorwürfen für heftigen Streit gesorgt – immerhin ist der Vorgang in der Geschichte des Potsdamer Kirchenkreises bislang einmalig.

Weitere Themen bei der Synode sind die aktuelle Finanzsituation der Kirche, der geplante neue Internetauftritt und die Vorstellung von mehreren neuen Mitarbeitern im Kirchenkreis. HK

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