
© Stefan Walter
Sport: Zeit für die Jugend
Die Wasserballer des OSC Potsdam starten mit der jüngsten Truppe der Bundesliga in die neue Saison
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Abwarten und Tee trinken, das schmeckt André Laube so gar nicht. Doch etwas anderes, als sich in Geduld zu üben, bleibt dem 31-jährigen Trainer der Bundesliga-Wasserballer des OSC Potsdam derzeit nicht übrig. Am Samstag startet seine neu formierte Truppe gegen den SV Bayer Uerdingen in die neue Bundesligasaison, die vierte für die Potsdamer. Mit einem Altersdurchschnitt von unter 20 Jahren stellt der OSC die jüngste Mannschaft der Liga. Viel Potenzial, das es allerdings an einigen Ecken und Enden noch zu heben gilt, sagt Laube. Das kann dauern. Hier und da zeigten sich nach einer langen Saisonvorbereitung aber Erfolge.
„Ich bin ein bisschen ungeduldig, was die Entwicklung meiner Mannschaft angeht“, sagt Laube. Bereits seit August steht das Team in der Vorbereitung, bei Trainingsturnieren konnte der OSC zuletzt kaum überzeugen, noch vor vier Wochen ging man sieglos vom hochkarätig besetzten Hueber-Cup nach Hause. Erst am vergangenen Wochenende zeigte sich ein Aufwärtstrend beim Turnier in Hamm. Man sei konditionell auf einem guten Weg, habe sich defensiv deutlich stabilisiert, nur im Spiel nach vorn hapere es noch. „Da fehlt bei vielen Spielern die Erfahrung“, sagt Laube. „Was unser Angriffsspiel betrifft, müssen wir noch viel arbeiten über die neue Saison hinweg.“ Man brauche eben Geduld, sagt Laube einsichtig.
In der abgelaufenen Saison brachten es die OSC-Wasserballer auf Platz sieben – die beste Platzierung in der noch jungen Bundesligageschichte des Vereins. Dann kam im Sommer der Umbruch: Drei Spieler verabschiedeten sich aus Altersgründen und Nachwuchsnationalspieler Hannes Schulz verließ die Potsdamer in Richtung Ligaprimus Spandau 04. „Diesen Ausfall können wir nur sehr schwer auffangen“, sagt Laube. Aber alles ist möglich, denn andere Spieler konnten überraschen. OSC-Urgestein Tobias Lentz sei in überragender Form, so Laube. „Er war schon immer eine wichtige Stütze für uns.“ Jetzt könnte der 20-Jährige den spielerischen Unterschied ausmachen, ob es das Team wieder unter die ersten acht der Liga schafft – das erklärte Saisonziel.
Seine Hoffnungen setzt Trainer Laube auch auf Neuzugang David Kleine. Der Centerverteidiger überzeugte in Hamm mit neun Treffern. „Er setzt nach vorn gute Akzente und verschafft uns hinten eine große Stabilität.“ Perspektivisch könnte der 21-Jährige in die Herren-Nationalmannschaft aufrücken, so Laube. Neu ist auch Dmitriy Gusev aus Moskau. Der 22-jährige Torwart ist der älteste Spieler im OSC-Team, kann jedoch nicht immer überzeugen. „Er schwankt zwischen Genialität und Totalausfall, aber die genialen Momente kommen öfter.“
Mit der neu formierten Truppe treffen die Potsdamer am Samstag um 15.30 Uhr auf eine Uerdinger Mannschaft, die ebenfalls kräftig umgebaut wurde, sagt Laube. „Zum jetzigen Zeitpunkt kann man deshalb schwer sagen, wo unsere Chancen liegen.“ Mit Milos Sekulic und Lazar Kilibarda habe Uerdingen zwei erfahrene Spieler gewinnen können. In der abgelaufenen Saison schafften auch sie es unter die besten acht. „Die neuen Spieler werden dem Bayer-Spiel schon ihren Stempel aufdrücken“, sagt Laube.
Ob der OSC dagegenhalten kann, werde sich zeigen. Laube sieht seine Truppe als Außenseiter. „Wir müssen hoffen, dass alle Mannschaftsteile funktionieren.“ Bei einem so jungen Team müsse man eben geduldig sein. „Es kann sein, dass sie richtig schlecht spielen, es kann aber auch sein, dass sie gegen Uerdingen das beste Spiel der Saison abliefern .“
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