Landeshauptstadt: Zeitarbeit als Himmelsstürmer
Alternative Beschäftigungsform im modernen Wirtschaftsleben
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„Zeitarbeit? Da werde ich doch nur ausgebeutet“, „Hire and Fire“, „Arbeit zweiter Klasse“. Solche Ansichten spiegelten lange Jahre das Image der Zeitarbeit wider. Doch das hat sich gewandelt und die Branche boomt.
Der Wandel der Einstellung zur Zeitarbeit kommt nicht von ungefähr. Viele haben die Vorzüge der Zeitarbeit entdeckt: Man lernt dabei die unterschiedlichsten Tätigkeitsbereiche, Unternehmen und deren „Firmenkultur“ kennen. Zudem hat man die Möglichkeit, sowohl fachlich als auch regional mobil zu sein. Auch Unternehmen profitieren von der Zunahme der Zeitarbeit. Sie bietet den Unternehmen die Möglichkeit, auch kurzfristig auf personalrelevante Entwicklungen zu reagieren.
Um einem Missbrauch vorzubeugen, ist Zeitarbeit oder Arbeitnehmerüberlassung, wie sie offiziell heißt, in Deutschland gesetzlich geregelt. Man hat bei einem Zeitarbeitsunternehmen die gleichen Rechte wie jeder Arbeitnehmer, das heißt die gesetzliche Absicherung wie Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Urlaubsanspruch usw. Aber man arbeitet nicht bei „seinem“ Unternehmen, sondern der Arbeitgeber leiht einen an andere Firmen aus. Darin liegt der kleine Unterschied zwischen Zeitarbeit und einem „normalen“ Arbeitsplatz. Diese offensichtlichen Vorteile haben mittlerweile fast 500000 deutsche Zeitarbeitsnehmer erkannt. Sie arbeiten in über 5000 Verleihfirmen. Zwischen 1994 und 2004 hat sich die Zahl der Leiharbeiter in Deutschland fast verdreifacht. Europaweit vertrauen sogar gut 2,2 Millionen Menschen Personaldienstleistungsunternehmen.
Mittlerweile sind sich auch die Experten einig, dass diese alternative Arbeitsform im modernen Wirtschaftsleben für beide Seiten Vorteile bereithält: Die Unternehmen gestalten ihr Personalmanagement effizienter und reaktionsschneller, die Beschäftigten können mit mehr Abwechslung und Qualifizierungsvielfalt im Job rechnen. Auch Hochschulabsolventen erkennen die Zeitarbeit zunehmend als Sprungbrett in weitere Jobs. Vor diesem Hintergrund schreiben immer mehr Hochschulabsolventen ihre Bewerbungen nicht mehr nur an ihre potentiellen Lieblingsarbeitgeber, sondern auch an Zeitarbeitsunternehmen wie Manpower, DIS AG, Randstad und Co. „Absolventen erhöhen so ihre Chancen dramatisch, nach dem Studium schnell ins Berufsleben einzusteigen“, heißt es bei Randstad. jup
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