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Landeshauptstadt: Zeitzeuge: Kapitalismus führt zu Krieg

Teltower Vorstadt - „Abseits vom offiziellen Gedenken zollen wir denen Respekt, die beim offiziellen Gedenken immer vergessen werden. So lange wir sie noch haben, sollten wir sie auch reden lassen.

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Teltower Vorstadt - „Abseits vom offiziellen Gedenken zollen wir denen Respekt, die beim offiziellen Gedenken immer vergessen werden. So lange wir sie noch haben, sollten wir sie auch reden lassen.“ Mit diesen Worten kündigte Jan Wendt, Mitglied der Kampagne gegen Wehrpflicht und der Wählergruppe Die Andere, gestern die Rede des Zeitzeugen Karl Stenzel an. Auf einer alternativen Gedenkveranstaltung am Denkmal für die Zwangsarbeiter in der NS-Zeit sagte der 91-jährige Stenzel, zwischen 1934 und 1945 als Funktionär des kommunistischen Jugendverbandes in Gefängnissen und im Konzentrationslager Sachsenhausen inhaftiert: In den offiziellen Reden werde Frieden und Demokratie beschworen. Doch zu den Ursachen von Kriegen werde wenig gesagt. Diese lägen in „der kapitalistischen Gesellschaftsordnung“, die in der Zeit des Faschismus Bestand gehabt habe und auch heute, in der Demokratie, die vorherrschende Gesellschaftsordnung sei. Er zitierte Karl Marx: „Für 100 Prozent Profit stampft das Kapital alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß. 300 Prozent, und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert“ Dazu Karl Stenzel: „Der Kapitalismus hat seine Praxis nicht geändert.“ Darum gehe es ihm um antikapitalistische Visionen, „das sozialistische Ideal ist nicht tot“, so Karl Stenzel, der nach eigener Aussage seit 75 Jahren Kommunist ist. Stenzel hat nach der Befreiung durch die Rote Armee studiert und wurde hochrangiger DDR-Funktionär. Zwischen 1960 und 1963 war er Diplomat in China. gb

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