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Landeshauptstadt: Zeitzeugen der Mauer gesucht

Guido Knopps „Jahrhundertbus“ zu Gast

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Ob Anwohner im früheren Grenzgebiet, DDR-Flüchtling, ehemaliger Grenzsoldat oder Potsdamer, der als Kind den Kindergarten in der Villa Schöningen an der Glienicker Brücke besuchte: Das deutsch-deutsche Museum Villa Schöningen ist anlässlich des bevorstehenden 25. Jubiläums des Mauerfalls auf der Suche nach Zeitzeugen des Lebens mit und nach der Mauer, wie Mitarbeiterin Hanne Bahra den PNN sagte. Die Zeitzeugen sollen Anfang September für Filmaufzeichnungen im sogenannten „Jahrhundertbus“ gewonnen werden. Der Bus, eine Art rollendes Filmstudio, macht am 6. September an der Villa Schöningen Station.

Hinter dem Besuch steht der Verein „Unsere Geschichte. Das Gedächtnis der Nation“, der 2006 vom Historiker und Publizisten Guido Knopp und dem heutigen „Stern“-Chefredakteur Hans-Ulrich Jörges gegründet wurde. Die Vereinsidee reicht sogar bis ins Jahr 1998 zurück. Damals startete der „ZDF-Jahrhundertbus“, um für Dokumentationen zu bedeutenden Wendepunkten der deutschen Geschichte vor Ort Zeitzeugnisse zu sammeln. Seitdem konnten den Angaben zufolge etwa 6 000 Interviews mit Zeitzeugen gesammelt werden. Unter dem Motto „Geschichte lebt durch Geschichten“ ist der „Jahrhundertbus“ immer noch deutschlandweit unterwegs. Ein Teil der bisher aufgenommenen Interviews ist im Internet unter der Adresse www.gedaechtnis-der-nation.de abrufbar.

Das 25. Mauerfalljubiläum ist Anlass für den Halt an der Glienicker Brücke, einem Brennpunkt deutsch-deutscher Geschichte, erklärte Hanne Bahra. Die Villa Schöningen ist dabei Kooperationspartner und sucht nun vorab Zeitzeugen. Einige prominente Zusagen gibt es bereits: So werde etwa Eberhard Fätkenheuer, der als ehemaliger CIA-Agent 1985 auf der Glienicker Brücke ausgetauscht wurde, erwartet. Gefragt seien aber auch Zeitzeugen, die von ihren Alltagserinnerungen an das Potsdamer Grenzgebiet dies- und jenseits der Havel erzählen wollen, betont Hanne Bahra: „Alle, die einen Einblick in diese Zeit geben können – und darüber, wie sie den Fall der Mauer erlebten und wie das Leben für sie danach weiterging, bitten wir, sich an die Villa Schöningen zu wenden.“ Für die Filmaufnahmen im September müssen Interessierte etwas Zeit mitbringen: Es gehe um bis zu anderthalbstündige Interviews. jaha

Interessierte Zeitzeugen erreichen Hanne Bahra unter Tel. (0331) 200 17 41 oder 0171 57 19 682 sowie per Mail an hanne.bahra@villa-schoeningen.de.

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