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Landeshauptstadt: Zeltstadt an den Communs

Rewe richtet internationales Treffen von Tourismusexperten aus / Bis zu 2500 Gäste erwartet

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Auf der Mopke, dem unter Friedrich dem Großen zwischen Neuem Palais und Kolonnaden angelegten Platz, ist in den letzten Tagen eine Zeltstadt mit einer riesigen Leichtbauhalle emporgewachsen. Die Touristik-Sparte des Lebensmittelkonzerns Rewe richtet hier ihren diesjährigen Empfang für Geschäftspartner und Lobbyisten aus. Dazu werden am 31. Oktober, 1. und 2. November insgesamt rund 2 500 Reiseverkäufer und Fachleute aus dem In- und Ausland erwartet.

Einschließlich der Abbauphase, die bis mindestens 10. November dauern soll, bleibt der Platz für die Touristen nur eingeschränkt zugänglich. Die Marketing-Abteilung der Stiftung hielt es nicht für notwendig, die Besucher darüber zu informieren. Sie schlängeln sich an rot-weißen, von Wachpersonal flankierten Absperrbändern vorbei zum Neuen Palais.

Die Bemühungen der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, durch die Vermarktung von Welterbestätten die Eigeneinnahmen zu steigern, erfahren nach den Aufritten des Schlagersängers Chris de Burgh und der „Prinzen“ mit dieser kommerziellen Veranstaltung einen neuen Höhepunkt. Noch vor vier Jahren hatte Generaldirektor Prof. Hartmut Dorgerloh einen Auftritt der Neustrelitzer Hofgartenfestspiele auf der Mopke mit einem Musical über die Preußenkönigin Luise abgelehnt. Begründet wurden solche Absagen mit dem hohen Denkmalwert des Platzes, der größten aus dem Barock erhaltenen Ziegelpflasterfläche. Zudem verläuft unter der Mopke ein unterirdischer Gang, der die Tragfähigkeit beeinträchtigt.

Die Rewe-Veranstaltung, die im vorigen Jahr Budapest zum Schauplatz hatte, wurde mit Hilfe des Chefs der Tourismus Marketing Brandenburg (TMB), Dieter Hütte, für Potsdam eingeworben. Dies wertet der für das Veranstaltungsmanagement der Stiftung zuständige Dirk Ueberhorst als wichtigen Erfolg. Die Anwesenheit von so vielen Tourismusfachleuten bedeute eine hohe Werbewirkung für Potsdam und seine Welterbedenkmale, zum anderen bringe sie der Stiftung erhebliche Einnahmen.

Ohnehin plant die Schlösserstiftung, die Mopke bis zum Jahr 2012 zu einem repräsentativen Festplatz zu gestalten, der mit dem Neuen Palais das Zentrum für die Feierlichkeiten zum 300. Geburtstag König Friedrichs II. bilden soll. Danach könne er regelmäßig für hochkarätige Kulturveranstaltungen genutzt werden. Dafür sind allerdings die grundlegende Sanierung und Reparatur des rund 240 Jahre alten Ziegelpflasters, die gärtnerische Gestaltung des Umfeldes sowie der Abschluss der Restaurierung der Kolonnaden notwendig. Die Stiftung weist drauf hin, dass die Mopke schon in der Königs- und Kaiserzeit für Empfänge und Feierlichkeiten genutzt wurde. E. Hohenstein

E. Hohenstein

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