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ATLAS: Zementiert

Dass das „Karli“ an das Weltkulturerbe grenzt, ist bekannt. Vom Stadion aus haben Zuschauer einen schönen Blick auf den Flatowturm im Babelsberger Park.

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Dass das „Karli“ an das Weltkulturerbe grenzt, ist bekannt. Vom Stadion aus haben Zuschauer einen schönen Blick auf den Flatowturm im Babelsberger Park. Und schon einmal wurde der sensiblen Lage des Karl-Liebknecht-Stadions wegen ungewöhnlich gehandelt: Im Karli gibt es abgeknickte Flutlichtmasten, die nur für die Dauer von Flutlichtspielen aufgerichtet werden. Die jetzt geplante Sanierung des Stadions soll vor allem die Bedingungen für Spieler und Zuschauer verbessern – sie soll nicht dazu dienen, etwa eine große Zuschauertribüne zu bauen. Eines ist aber gewiss: Mit dem Einsatz der vorgesehenen acht Millionen Euro wird der Bestand des Stadions – derzeit in den Augen der Unesco nur geduldet – als dauerhaft zementiert. Doch wenn die Welterbehüter ehrlich wären, müssten sie wissen, dass nach der Absage an den vor ein paar Jahren erwogenen Neubau eines Fußballstadions an anderer Stelle der Stadt nun nichts anderes infrage kommt, als das Stadion dauerhaft an diesem Standort zu belassen. Damit sind Investitionen nur die logische Folge. Allerdings sollte die Stadt das Thema offensiv angehen – und dazu gehört der Dialog mit den Welterbewächtern der Unesco.

Michael Erbach

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