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Twin Towers einmal anders. Insgesamt 48 Studenten, unter anderem aus den Vereinigten Staaten, sollen sich eine Woche lang den Kopf zerbrechen, wie man den Eingangsbereich zum künftigen Sportpark Luftschiffhafen gestalten kann.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Zeppelin-Entrée mit Leonidow-Touch

Sechs Studententeams entwickeln Ideen für die Gestaltung des Eingangs zum Sportpark Luftschiffhafen

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Potsdam-West - Fargo. Der Mann wohnt tatsächlich dort. In jenem Ort im Mittelwesten der USA, dem die Coen-Brüder mit ihrem gleichnamigen Film ein grandios-skurriles Denkmal setzten. Natürlich hat Regin Schwaens Lebensmittelpunkt mit Potsdam nicht das geringste zu tun. Doch der gebürtige Däne, außerordentlicher Professor am Lehrstuhl für Architektur und Landschaftsarchitektur der North Dakota State University, hat in Potsdam nun eine Woche lang eine Aufgabe. Er ist der Leiter eines von sechs Teams internationaler Studenten, die Ideen zur Gestaltung des Eingangsbereichs des Sportparks Luftschiffhafen entwickeln sollen. Am gestrigen Freitag fiel der Startschuss für das inzwischen sechste „Sommercamp“ von Pro Potsdam und Fachhochschule, das diesmal zwar im Herbst stattfindet, nichtsdestotrotz aber die Tradition fortsetzt, zu bestimmten Bauvorhaben den Blick über den Tellerrand zu wagen.

48 Studenten sind es insgesamt, die meisten kommen aus Deutschland, zwei aus Russland und acht aus New York. Die Aufgabe beschränkt sich auf das Areal rund um den historischen Haupteingang zum Luftschiffhafen, das Tor mit seinen markanten Zwillingstürmen. Die Studenten sollen Entwürfe liefern, die zum einen die Bedeutung des prägenden Stadteingangs für Reisende aus Richtung Werder herausstreichen und zum anderen einen Bezug zum Sportpark herstellen. Der Bereich vor dem Portal aus roten Ziegeln könne durchaus auch für „Bewegung, Freizeit, Spiel und zum Verweilen“ genutzt werden, gab Andreas Klemund, Geschäftsführer der Pro-Potsdam-Tochter Luftschiffhafen GmbH, den Studenten mit auf den Weg.

Zuvor hatte Historiker Rainer Lambrecht die Sommercamp-Teilnehmer mit einem Vortrag zur Geschichte des Areals vom Zeppelin-Bau bis zur armeegesteuerten DDR-Schmiede für kommende Olympiasieger auf die Aufgabe eingestimmt. „Das ist absolut faszinierend – ich wusste gar nicht, dass hier Zeppeline gebaut wurden“, geriet Architekturprofessor Schwaen regelrecht ins Schwärmen. Dem dänischen Teamleiter lieferte der Vortrag sofort einen Ansatz zur Arbeit seiner Projektgruppe. Er will die Studenten mit den Projekten des russischen Architekten Iwan Leonidow vertraut machen. Seines Wissens sei dies der einzige Architekt von Weltgeltung, der Pläne entworfen habe, die Sport und Luftfahrt miteinander verknüpfen. Von den ebenso ambitionierten wie monumentalen Visionen Leonidows wurde allerdings kaum etwas tatsächlich gebaut.

Die 22-jährige Ilsa Moreta aus New York brennt schon auf die kommenden Tage. Die New Yorker Architekturstudentin ist zum ersten Mal überhaupt in Europa. Das Areal habe eine interessante Geschichte, vor allem der militärische Hintergrund sei spannend, meinte sie. Am kommenden Freitag sollen die sechs Teams ihre Projekte vorstellen.

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