Landeshauptstadt: Zertifizierte Mediatoren im Einsatz Neun Streitschlichter für Potsdam ausgebildet

Innenstadt – Die Geschichten und ihre Probleme sind alltäglich, die Lösungsansätze für Potsdam neu. Eine Frau mit ihrem gelegentlich ausfallend werdenden Sohn, der Mitte zwanzig und arbeitslos ist, sowie der Tochter, die inzwischen ein Messer mit sich herumtragen soll, hat Probleme mit den Nachbarn. „Das ist unser erster Ernstfall“, sagt Olaf Schulz vom Lösungsweg e.V. Der Potsdamer Verein hat in den vergangenen Wochen neun Brandenburger zu Mediatoren – ehrenamtliche Konfliktvermittler – für das gesamte Stadtgebiet ausgebildet. Ihre Zertifikate für das Pilotprojekt in Potsdam erhielten sie am Dienstag von der Sozialbeigeordneten Elona Müller. Bei Bedarf werden die Absolventen Todora Slavcheva-Tkach, Werner Neumann, Katrin Böhme, Rimma Maximova, Cornelia Pilz, André Sanitz, Juliane Nitsche, Albana Gjoka und Pavel Spetischwili nun Partner- oder Nachbarschaftsstreits zu schlichten versuchen. Wie im Fall der Mutter zweier Kinder. Die Wohnungsbaugesellschaft habe laut Scholz über den Fall informiert und um die ehrenamtliche Hilfe zur Vermittlung gebeten. Nun will Schulz, gemeinsam mit einer Schlichterin, Kontakt zu den Betroffenen aufnehmen. Cornelia Pilz, die den Fall vermutlich übernehmen wird, hofft derartige Streits mit dem neu Erlernten schlichten zu können. Sie wurde von der Stadtverwaltung ausgesucht, den Kurs zum Konfliktlöser, der nun in seine zweite Phase gehen wird, zu besuchen. Für Elona Müller ist der interkulturelle Ansatz der Streitschlichter wichtig. Menschen anderer Kulturen streiten anders. Gefördert hat die Stadt das Projekt mit 5500 Euro, eine einmalige Schulung soll es nicht gewesen sein. jab