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Sport: Ziegel zu kaufen

Originelle Idee zur Finanzierung der „Kanu-Scheune“

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Es gibt Ziegel zu kaufen – 100 Euro das Stück. Harald Dieckmann, Eigentümer der „Neuen Ziegel-Manufaktur Glindow“, hatte am Freitagabend die ersten Steine zur Kanu-Party des KC Potsdam mitgebracht. Der KC, der als erfolgreichster Kanuverein Deutschlands immer noch ohne eigenes Domizil ist, will sich ein solches ab diesem Jahr im Luftschiffhafen schaffen – im so genannten „Pferdestall“ neben dem Kunstrasenplatz hinter der Leichtathletik-Halle. Dort, wo einst die Rösser der Modernen Fünfkämpfer standen und zuletzt Geräte gelagert wurden, soll eine „Kanu-Scheune“ entstehen. Und der Verkauf der handgefertigten Ziegel – die so eingebaut werden sollen, dass der eingebrannte Name des Spenders zu sehen ist – soll bei der Finanzierung des ehrgeizigen Projekts helfen.

„Wir werden etwa zehntausend Steine verkaufen müssen“, glaubt KC-Manager Jürgen Eschert – und ist trotzdem guter Dinge. Dass die Idee funktionieren kann, zeigt der Potsdamer Stadtkanal, für dessen Wiederherrichtung Kanalpfosten veräußert werden – und die sind mittlerweile rar. Nachdem sich Ministerpräsident Matthias Platzeck, Stadtpräsidentin Birgit Müller und Oberbürgermeister Jann Jakobs am Freitagabend mit Handabdrücken und Signets in Ton verewigt und die ersten Steine geschenkt bekommen hatten, gingen junge Kanuten mit Listen herum, um Ziegel-„Bestellungen“ aufzunehmen. „Wir haben 15 Interessenten geschafft“, strahlten später die erfolgreichen Junioren Sebastian Brendel und Charles Löhnitz. Platzeck, so war zu hören, hatte zwei weitere Ziegel geordert, andere Interessenten zeigten sich ebenfalls großzügig.

Eschert will sein Projekt auch am Mittwoch in der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung vorstellen und dafür werben. Ohne Hilfe von Land und Stadt wäre das Vorhaben kaum realisierbar. Jann Jakobs will seinen Ziegel zunächst auf dem Schreibtisch seines Büros platzieren, „als Erinnerung daran, dass auch die Stadt etwas für die Kanu-Scheune machen muss“, erklärte er. „Bei der Grundsteinlegung soll der Stein dann vermauert werden.“ Eschert hofft, dass dies schnell gelingt, und hat vorsorglich schon für den 24. August ein Sommerfest vorm „Pferdestall“ geplant. Michael Meyer

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