Sport: Ziel in Helsinki ist die Olympia-Norm

Diana Sujew gehört als einzige Athletin des SC Potsdam zum 96-köpfigen Team, das der Deutsche Leichtathletik-Verband am gestrigen Montag für die Europameisterschaften vom 27. Juni bis 1. Juli in Helsinki nominierte. Die 22-Jährige wird in der finnischen Hauptstadt die 1500 Meter bestreiten – ebenso wie Corinna Harrer (LG Regensburg/4:11,04) und Denise Krebs (TV Wattenscheid/4:11,38), hinter denen sie am Sonntag bei den Deutschen Meisterschaften im Lohrheidestadion Bochum-Wattenscheid in 4:11,53 Minuten Dritte geworden war (PNN berichteten).

„Das war letztlich ganz okay“, sagt Diana Sujew, die das führende Duo bis ins Ziel hinein attackierte, und auch ihre Trainerin Beate Conrad zeigte sich angetan: „Ich bin total zufrieden mit diesem Rennen.“ Ihr Schützling, der das Ticket nach Helsinki schon vorzeitig gelöst hatte, habe bereits in der vergangenen Woche auch Richtung EM trainiert. In dieser Woche steht noch einmal Grundlagen-Training auf dem Übungsplan Diana Sujews. „Damit sie die beiden Läufe in Finnland gut durchstehen kann“, so Beate Conrad.

Erklärtes Ziel der Potsdamer Läuferin bei den EM ist es, noch die Olympia-Norm für London (4:05,50) zu schaffen. Mit ihrer Bestzeit von 4:05,71 Minuten ist sie der geforderten Zeit bereits bis auf 21 Hundertstelsekunden zu Leibe gerückt. „Die Olympianorm liegt im Bereich ihrer Möglichkeiten“, glaubt Trainerin Conrad, „zumal Diana dann in einem international hochklassigen Feld läuft.“

Diana Sujews Zwillingsschwester Elina verpasste das Ticket nach Helsinki, lief aber mit 4:08,96 Minuten zumindest die EM-B-Norm und ist so als Ersatzfrau für die EM vorgesehen. „Es ist schade für Elina, dass es nicht geklappt hat. Aber die Spitze über 1500 Meter ist gegenwärtig so eng beisammen, da entscheiden Winzigkeiten, und Elinas Beinverletzung kam zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt“, sagt ihre Schwester. Elina Sujew wird am 6. Juli bei einem Meeting in Bottrop noch einmal versuchen, die Olympia-Norm zu laufen. „Und wenn Diana die gewünschte Zeit jetzt in Helsinki nicht schafft, wird sie dann wahrscheinlich auch noch einmal antreten“, sagt Beate Conrad, die mit der Werderanerin Antje Möldner-Schmidt vom LC Cottbus über 3000 Meter Hindernis einen weiteren Schützling bei der EM am Start hat. Möldner-Schmidt hat das Ticket nach London schon in der Tasche und will dort – wie auch jetzt in Helsinki – zunächst in den Endlauf. „Dort“, so Conrad, „ist dann vieles möglich.“ Michael Meyer