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Sport: Zimmermann startet nicht mehr für UJKC Verein will dessen Chance auf Olympia 2016 erhöhen

Paukenschlag beim UJKC Potsdam: Schwergewichtler Robert Zimmermann wird nicht mehr für den Judo-Bundesligisten starten. Der UJKC „wird seine zukünftigen Bundesligakämpfe ohne seinen ehemaligen Kapitän und Nationalmannschaftsathleten Robert Zimmermann bestreiten“, teilte der Verein am Dienstag mit.

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Paukenschlag beim UJKC Potsdam: Schwergewichtler Robert Zimmermann wird nicht mehr für den Judo-Bundesligisten starten. Der UJKC „wird seine zukünftigen Bundesligakämpfe ohne seinen ehemaligen Kapitän und Nationalmannschaftsathleten Robert Zimmermann bestreiten“, teilte der Verein am Dienstag mit. „Auf Grund der für ihn bevorstehenden langen Olympiaqualifikation, die aus sportlicher Sicht Priorität besitzt, hat man sich auf eine Beendigung der Zusammenarbeit geeinigt, um dem langjährigen Leistungsträger die Verwirklichung seines Traums, eine Olympiamedaille bei den Spielen 2016 zu erringen, zu ermöglichen“, heißt es in der Mitteilung weiter.

Der Entschluss des Vereins geht offenbar auch darauf zurück, dass Robert Zimmermann verstärkt bei Nationaltrainer Detlef Ultsch in Berlin trainiert. Es mache keinen Sinn, ihn als Kaderathleten zu führen, wenn er nicht mehr da ist, sagte UJKC-Präsident Michael Goldschmidt den PNN. Zimmermann sei, so Goldschmidt, „nicht nur ein Leistungs-, sondern auch ein Sympathieträger. Wir hoffen, dass er dem Verein zugeneigt bleibt.“

Robert Zimmermann, der vor 20 Jahren beim UJKC seine ersten Techniken lernte, sagte den PNN, er sei „dankbar, dass der Verein zu mir gestanden und mich aufgefangen hat.“ Der 27-jährige Bundespolizist hatte vor über einem Jahr einen Kreuzbandriss erlitten und war auf dem Weg, zu alter Stärke zurückzufinden, als er bei einem Judo-Trainingswettkampf mit dem Ringer Ricardo Melz Ende August 2014 wie berichtet erneut eine Knieverletzung erlitt. Nachdem die erste Diagnose erneut auf Kreuzbandriss gelautet hatte, ergaben weitere Untersuchungen, dass es sich „nur“ um einen Teilabriss handelt.

Die neuerliche Verletzung des Punktgaranten war auch ein schwerer Schlag für den UJKC im Kampf gegen den Abstieg. Auch ohne ihn gewann die Mannschaft in zwei Duellen gegen den JC Bottrop mit 9:5 und 9:3. „Ich bin froh, dass die junge Mannschaft den Ausfall kompensiert hat“, sagte Zimmermann am Dienstag. Sie sei auch ohne ihn „eine Top-Mannschaft mit einem geilen Grundniveau. Ich wünsche ihr alles Gute.“

Der jetzigen, intensiveren Trainingsarbeit in Berlin kann der zweifache Weltcup-Sieger viel Positives abgewinnen. Täglich unter den Augen des Bundestrainer „trainiert man ganz anders“, sagt Zimmermann. Er will und muss sich jetzt auf Olympia konzentrieren, trifft im Training auch auf unmittelbare Konkurrenten im deutschen Lager. Gern würde er beim Grand Slam in Tokio im Dezember an den Start gehen und vielleicht bei einem weiteren Wettkampf der anstehenden Asien-Tour. Für ihn geht es darum, Punkte für die Olympiaqualifikation zu sammeln, um sich trotz des Verletzungspechs seinen Traum von Olympia 2016 in Rio des Janeiro zu erfüllen.

Der UJKC verliert damit binnen kurzer Zeit einen weiteren Leistungsträger. Nach dem gelungenen Klassenerhalt hat auch Robert Kopiske angekündigt, seine Judo-Karriere zu beenden. Der 24-Jährige, einer der Punktgaranten in der Klasse bis 66 Kilogramm, will sich intensiver seinem Psychologiestudium und dem Job widmen. „Die beiden Roberts“, sagte Präsident Michael Goldschmidt am Dienstag und klang etwas wehmütig. „Wenn gute Leute gehen, ist es immer eine Zäsur.“ Er setzt auf „die zweite Garde, die jetzt die erste wird“ und ist überzeugt, „dass sehr gute Leistungssportler daraus hervorgehen“. Ingmar Höfgen

Ingmar Höfgen

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