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Sport: Zimmermann verzichtet

Hans-Dietrich Fiebig soll heute neuer Präsident des Landessportbundes werden

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Hans-Dietrich Fiebig soll heute neuer Präsident des Landessportbundes werden Landessportbund-Präsident Edwin Zimmermann wird auf dem heutigen Landessporttag im Auditorium Maximum der Universität Potsdam, bei der die Neuwahl des Präsidiums ansteht, auf seine erneute Kandidatur für das höchste Amt verzichten. Darüber informierte gestern der Landessportbund, und auch Zimmermann selbst bestätigte seinen Verzicht. Als neuen Kandidaten für das Präsidentenamt stellte das Präsidium den bisherigen Vizepräsidenten für Breitensport, Hans-Dieter Fiebig aus Schwedt, auf. Der 55-jährige Zimmermann, seit vier Jahren LSB-Chef, steht derzeit wegen der so genannten „Backofen-Affäre“ in Potsdam erneut vor Gericht. Er habe dem LSB-Präsidium am Donnerstagabend dargelegt, dass er seine Kandidatur nicht aufrechterhalten könne, erklärte Zimmermann. Als Grund nannte er die Neuauflage des Untreue-Prozesses gegen ihn, der ihm „keine faire Chance lasse, den damaligen Sachverhalt korrekt darzustellen“. Dem Potsdamer Landgericht mangele es an Objektivität. „Ich erlebe dort Mutmaßungen und Unterstellungen“, sagte der Ex- Minister. „Ich will das Ehrenamt nicht durch den zu erwartenden schmutzigen Prozess belasten.“ Der Verzicht auf die Kandidatur sei ihm nicht leicht gefallen, denn er habe das Präsidentenamt gern ausgeübt. „Ich rechne damit, dass der Prozess an Schärfe zunimmt“, sagte Zimmermann weiter. Beispielsweise sei es ein „unerhörter Vorgang“, dass die Staatsanwaltschaft gegen Zeugen Ermittlungen eingeleitet habe, die im ersten Verfahren aussagten. Sie würden sich jetzt ihre Äußerungen sehr genau überlegen. Der Leipziger Bundesgerichtshof hatte im März 2003 ein früheres Urteil des Potsdamer Landgerichtes aufgehoben, bei dem Zimmermann im Februar 2002 vom Vorwurf der Untreue und des Betruges freigesprochen worden war. Zimmermann hatte 1997 nach Filz-Vorwürfen seinen Ministerstuhl räumen müssen und war später angeklagt worden, weil sein Ministerium den Bau einer Schaubäckerei auf dem Familienhof in Schöna-Kolpin (Teltow-Fläming) mit rund 256 000 Euro gefördert hatte. „Das Präsidium des Landessportbundes akzeptierte auf der Sitzung am Donnerstagabend die Reaktion Zimmermanns und dankte ihm für seine erfolgreiche Arbeit und Offenheit“, heißt es in einer Pressemitteilung des LSB. „Das Präsidium bedauert diese Entscheidung, sieht darin allerdings eine Fortführung seiner selbstlosen Unterstützung für den Sport.“ Hans-Dietrich Fiebig als neuer Kandidat für den Chefposten gilt als Kenner der Sportszene in Brandenburg und Deutschland. Der 65-jähige Uckermärker „hat Akzeptanz bei der Politik vorzuweisen und ist bereits seit der Gründung des Landessportbundes 1990 als Präsidiumsmitglied an seiner erfolgreichen Entwicklung beteiligt“, so LSB-Pressesprecherin Martina Butzek. „Seine Kompetenz unterstrich er bereits vor einem Jahr, als er für drei Monate die Aufgaben des Präsidenten wahrnahm.“ Fiebig war im Rundfunkrat, ist unter anderem Vereinsvorsitzender von Blau-Weiß Schwedt, im Vorstand des Aktionsbündnisses für den Schulsport und der Jugendbildungsstätte Blossin. PNN/dpa

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