Landeshauptstadt: „Zimtzicken“-Treff muss umziehen
Jugendamt-Chef entschuldigt sich für KIS / Mädchentreff soll nach Zentrum-Ost
Stand:
Innenstadt - Der Mädchentreff „Zimtzicken“ muss dieses Halbjahr umziehen und bangt davor, für mehrere Monate gänzlich schließen zu müssen. Dies machten Vertreter des Trägervereins Autonomes Frauenzentrum e.V. am Donnerstag mit einem Schreiben an die Mitglieder des Jugendhilfeausschuss deutlich. „Wir sind von dem momentanen Vorgehen der Verwaltung sehr überrascht und verärgert“, heißt es in dem Papier.
Den Hintergrund für die Sorgen des pädagogisch angelegten Clubs für junge Frauen in der Straße Wall am Kiez erläuterte Norbert Schweers als Jugendamtsleiter. Es sei seit einem Jahr klar, dass der Club umziehen müsse – die Stadt benötige dessen 120 Quadratmeter als Raum für einen Hort. Als einziges Ausweichobjekt stehe der Kinderladen „Rappelkiste“ am Hans-Marchwitza-Ring zur Verfügung, so das „Zimtzicken“-Schreiben und Schweers übereinstimmend – allerdings erst ab 1. September. Dann zieht die „Rappelkiste“ in die Waldstadt. Bis dahin ist die Zukunft des Mädchentreffs ungeklärt, wie gestern Schweers den PNN bestätigte. „Wir suchen eine Zwischenlösung in der Innenstadt und haben drei bis vier Objekte im Auge“, so Schweers. Doch der Trägerverein wehrt sich gegen solche Ideen. „Bei einem doppelten Umzug haben unsere Mädchen keinen festen Anlaufpunkt“, heißt es in ihrem Brief.
Allerdings versicherte Schweers den PNN, dass der Mädchentreff keine Angst vor zwischenzeitlicher Schließung haben müsse. Eine entsprechende Bemerkung eines Mitarbeiters des Kommunalen Immobilienservice (KIS) ist in dem „Zimtzicken“-Protestbrief vermerkt. Zudem habe sich der KIS-Angestellte „unangemeldet“ Zutritt verschafft. Schweers sagte zu diesem Vorwurf: „Wenn dies so war, bitte ich um Entschuldigung.“ HK
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: