Landeshauptstadt: Zirkus-Streit: Tierschützer kritisieren Politik
Der Potsdamer Tierschutzverein (TSV) hat die Stadtverordneten im Umweltausschuss kritisiert. Anlass ist der im Ausschuss jüngst abgelehnte Antrag der Grünen, dass Zirkussen mit Wildtieren in Potsdam grundsätzlich keine städtischen Flächen mehr zur Verfügung gestellt werden.
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Der Potsdamer Tierschutzverein (TSV) hat die Stadtverordneten im Umweltausschuss kritisiert. Anlass ist der im Ausschuss jüngst abgelehnte Antrag der Grünen, dass Zirkussen mit Wildtieren in Potsdam grundsätzlich keine städtischen Flächen mehr zur Verfügung gestellt werden. Bei der Diskussion im Ausschuss hätte es sogar Zustimmung für Zirkusse mit Wildtieren gegeben, kritisierte TSV-Chef Niklas Wanke. Aus dieser Haltung heraus sei es offensichtlich „legitim, zum Zwecke der Unterhaltung Großkatzen, Elefanten und andere Wildtiere, die in der freien Wildbahn über riesige Lebensräume verfügen, in Käfige zu sperren, solange die Tiere in Gefangenschaft nachgezüchtet wurden“. Würde man aber so einer Logik folgen, so Wanke, „wäre es kein Problem, wenn es auch heute noch Sklaverei gäbe, solange der Sklave schon unfrei geboren wurde.“ Von artgerechter Haltung könne in Zirkussen keine Rede sein. Über das Niveau der Redebeiträge im Ausschuss sei er „erschrocken“, so Wanke weiter – er hoffe nun auf die nächste Sitzung der Stadtverordnetenversammlung, bei der über den Antrag abschließend beraten werden soll. In dem Ausschuss hatten sich besonders Vertreter der Fraktion CDU/ANW für Zirkusse stark gemacht. HK
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