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Homepage: Zitterpappeln als Alternative

Studie zu Klimafolgen für die Landwirtschaft

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Das Risiko ist gering, dass die Anbauflächen in der Landwirschaft im Osten Deutschlands durch den Klimawandel künftig an Wert verlieren. Zu dieser Einschätzung kommen Wissenschaftler des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), die im Auftrag der Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH (BVVG) die Auswirkungen des Klimawandels auf die ostdeutsche Landwirtschaft untersuchten. Wie der Leiter der Studie, Frank Wechsung, am vergangenen Freitag gegenüber der Presse sagte, könnten mit geeigneten Anpassungsmaßnahmen negative Folgen ausgeglichen und Erträge möglicherweise sogar gesteigert werden.

Aufgrund des Klimawandels seien Witterungsextreme wie Stürme, Starkniederschläge, Überschwemmungen und länger andauernde Trockenphasen häufiger zu erwarten. Witterungsextreme können lokal für massive Ernteausfälle sorgen, seien aber nicht zuverlässig vorauszusagen. Über die Entwicklung von Temperatur und Niederschlag könnten dagegen Projektionen berechnet werden. Demnach werde die Jahresmitteltemperatur in Ostdeutschland bis zur Mitte des Jahrhunderts möglicherweise um bis zu 2,7 Grad Celsius steigen. Die Niederschläge nehmen im Sommer voraussichtlich ab und in den Wintermonaten zu. Dieser Trend setzt sich als Tendenz fort, wird aber sporadisch durch relativ feuchte Phasen mit vergleichsweise hohen Sommerniederschlägen unterbrochen.

Aufbauend auf diesen Szenarien haben die Klimaforscher abgeschätzt, dass in den nächsten 20 bis 30 Jahren die Mais- und Weizenerträge in Ostdeutschland wahrscheinlich im Mittel stabil bleiben. Bis zur Mitte des Jahrhunderts ist allerdings mit deutlichen Ertragsrückgängen zu rechnen, insbesondere an Standorten im östlichen küstenfernen Flachland.

„Plantagen mit Zitterpappeln sind eine gute Anbaualternative für Landwirte, um über längere Zeiträume ein Einkommen zu sichern“, sagt Petra Lasch vom Forschungsbereich Klimawirkung und Vulnerabilität des PIK, eine der Autorinnen der Studie. Denn es sei zu erwarten, dass die schnell wachsende Baumart, die auch als Aspe bezeichnet wird, unter den angenommen Klimaänderungen steigende Erträge liefere. Dies sei auch auf den vom Klimawandel stärker betroffenen, leichten und sandigen Standorten mit geringerem Wasserrückhaltevermögen zu erwarten. Agrarholz profitiere stärker von steigenden Temperaturen und erhöhter Kohlendioxid-Konzentration als andere Kulturen.

Die Autoren kommen abschließend zur Einschätzung, dass der Wert von Ackerland für die Rohstoff- und Biomasseproduktion eher zu- als abnehmen wird. Der globale Nachfrageschub beeinflusse den Marktpreis positiv. Selbst wenn Erträge in Ostdeutschland regional abnehmen, würden die finanziellen Verluste durch Preisanstiege wahrscheinlich überkompensiert. PNN

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