Von Tobias Schlitzke: Zu ängstlich und zu passiv
Babelsbergs junge Elf konnte auch Platzverweis gegen Gastgeber Unterhaching nicht nutzen
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„Die ersten zehn Minuten waren wir noch im Flieger“, brummte Babelsbergs Trainer Dietmar Demuth nach dem Spiel auf der Pressekonferenz. Dass der SVB 03 überhaupt auf dem Platz in Unterhaching und nicht am Flughafen stand, glich dennoch einem Wunder. Etwa eine Stunde vor dem Spiel standen die Babelsberger noch am Münchner Ostbahnhof. So traf die Mannschaft erst Minuten vor Spielbeginn im Generali-Sportpark ein. Fußball wurde trotzdem gespielt.
Und die Vorkommnisse wollte Demuth auch nicht als Ausrede für die 0:1-Niederlage gelten lassen: „Hätten wir gleich ein Tor gemacht, würde nun niemand mehr darüber sprechen.“ Dass diese nicht höher ausfiel, dafür konnten sich die Babelsberger vor allem bei ihrem Torwart Marian Unger bedanken. Vor 1700 Zuschauern sorgte der Kapitän der Babelsberger in der ersten Halbzeit für einen sauberen Kasten. Mit Paraden in der 8., 10. 16. und 32. Minute verhinderte er einen Rückstand. Von Babelsberg kam bis auf einen Schuss von Robert Paul in der 43. Minute nichts. Zu ängstlich und verunsichert agierte die Elf. So stand in der Halbzeitstatistik ein Torschussverhältnis von 10 : 2 auf dem Konto der Hausherren.
Nach der Pause wurde das Spiel bei nun strömendem Regen immer schwieriger. Trainer Demuth schien aber die richtigen Worte gefunden zu haben. Es folgten einige gute Chancen: Makarenko (63.) und Stroh-Engel kurz darauf scheiterten knapp am Heimtorwart Kampa. Gerade als Babelsberg endlich in Unterhaching angekommen schien, fiel in der 66. Minute der unglückliche Gegentreffer.
Danach wurde die Partie hitziger. Hachings Andreas Brysch sah in der 68. Minute Gelb-Rot. Doch anstatt des erhofften Raumgewinns durch den Platzverweis wirkte Babelsberg wiederum wie gelähmt. „Die Rote Karte hat uns eher geschadet als genutzt. Danach ging nicht mehr viel“, erklärte Babelsbergs Spielmacher Anton Müller. Unterhaching beschränkte sich danach nur noch auf die Verwaltung des knappen Vorsprungs. Die Antwort der Babelsberger blieb aus.
„Wir waren ilnge Zeit zu ängstlich und zu passiv“, analysierte Keeper Unger die erste Halbzeit. „Danach sind wir zwar besser ins Spiel gekommen, doch der Platzverweis hat uns dann aus dem Konzept gebracht.“ Ausreden sucht Unger aber keine: „Natürlich war die Anreise nicht optimal. Aber unsere Mannschaft ist noch jung und kann aus solchen Niederlagen nur lernen.“
Für die Brandenburger war es die vierte Niederlage in den letzten fünf Partien . „Das wird uns aber nicht zurückwerfen“, ist sich Trainer Demuth sicher. Auch sein Kollege Klaus Augenthaler unterstrich dies: „Babelsberg hat eine junge und talentierte Mannschaft, die uns das Spiel lange Zeit schwer gemacht hat.“
Tobias Schlitzke
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