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Bunt und kinderfreundlich. Die Stadt der Kinder am Schlaatz ist aufgebaut, nun wird gewählt und gespielt. Mehr als 400 Hände haben bislang geholfen.

© Andreas Klaer

Von Max Rasch: Zu Besuch in „Holzhausen“

Die von Kindern aus ganz Potsdam und Umgebung erbaute Stadt am Schlaatz ist fast fertig, nun wird der Bürgermeister gewählt

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Am Schlaatz - Kinder: fröhlich, ausgelassen, am spielen und stolz. Stolz auf das, was hinter einer kleinen Holztür auf jeden Besucher wartet. „Stadt der Kinder“ ist der Titel einer kleinen Welt, die sich Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren im Laufe der letzten Woche erschaffen haben. Über 16, von bis zu 175 Kindern und mehr als 20 Betreuern, errichtete Holzhäuser findet man in einem kleinen Wäldchen nahe des Bürgerhauses.

„Das Geisterhaus dort habe ich gebaut, naja, nicht ganz alleine“, erzählt Lea, die bereits seit Anfang der Ferien ihre Zeit in der kleinen Stadt verbringt. Sie deutet auf ein kleines Holzhäuschen, das sich zwischen dem „Zirkus“, dem „Kiosk“ und dem „Räuberhaus“ befindet.

Ihre Freunde Lucas und Anna-Lena berichten stolz, dass fast alle Häuser die innerhalb der letzten Woche erbaut wurden fast ohne Hilfe von Erwachsenen entstanden sind. Carola, die sich freiwillig als Betreuerin gemeldet hat, pflichtet ihnen bei. Während der Führung durch „Holzhausen“, wie der Ort von den Kindern genannt wird, erzählen Lea, Lucas und Anna-Lena mit Freude von den Tagen, die sie bis jetzt hier im Camp erlebt haben: von den Spielen in der Mittagspause, der Übernachtung in den von ihnen erbauten Häuser, dem Basteln und dem Lichterfest am Donnerstag, auf das sich die drei, wie alle anderen Kinder, schon freuen.

Schwer zu finden ist die kleine Spieloase mit eigenem Pressezelt, Rathaus und Polizeirevier nicht. Und auch die Entstehung des Projektes, das 2010 nun schon zum fünften Mal stattfindet, war nicht allzu kompliziert. Die Gelder für das Ferienprogramm kamen ausschließlich durch Spenden, wie beispielsweise vom Jugendamt, der Sparkasse und zahlreichen Kinder- und Jugendorganisationen und nicht zuletzt vom Bürgerhaus am Schlaatz. Auch für das Essen der Kinder ist gesorgt. Einmal am Tag kochen Eltern und Betreuer für die Kinder.

Um die zwei ersten Ferienwochen für die kleinen noch abwechslungsreicher zu machen, finden sich an der „Litfaßsäule“, im Zentrum von „Holzhausen“, Workshops, Freizeitmöglichkeiten oder Sport- und Bastelwettbewerbe statt. Ebenso befindet sich hier das Pressezelt, in dem die Zeitung von Morgen entsteht, die die Kinder selbst gestalten und mit ihren Eindrücken und Ideen füllen.

Das Highlight dieser Woche ist die Wahl des Bürgermeisters von „Holzhausen“, die heute stattfinden wird. Bis jetzt gibt es 13 Kandidaten, von denen der Gewählte schließlich auch seinen Kollegen im Landtag besuchen wird. Und am Mittwoch erhält die Stadt ganz offiziell für einige Tage das Stadtrecht. Dies hat durchaus seinen Grund. Waren es im Jahr 2006, als das Projekt „Stadt der Kinder“ seine Geburtsstunde hatte, noch etwa Hundert, 2008 schon 150, sind es nun im fünften Jahr der Veranstaltung schon fast 200 Kinder, die daran mitwirken. Man kann gespannt sein, wie groß der Andrang im Jahr 2011 sein wird – auf jeden Fall ist Holzhausen der am stetigsten wachsende Ort in Brandenburg.

Die Stadt der Kinder im Internet

www.stadtderkinder-potsdam.de

Max Rasch

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