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Zwischenzeitliche Hoffnung. Babelsbergs Kühne (l). trifft zum 1:1, Saarbrückens Stiefler (vorn) kann ihn nicht hindern.

© J. Kuppert

Sport: Zu einfache Gegentore

Fußball-Drittligist SV Babelsberg 03 verlor 1:2 in Saarbrücken / Nachholspiel gegen Dortmund II abgesagt

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Kopfhörer auf den Ohren, Zigarette im Mund – so stapfte Christian Benbennek am Samstag einsam und allein durch den Innenraum des leeren Saarbrücker Ludwigsparkstadions. Der Trainer des SV Babelsberg wusste, dass seine Mannschaft mit der 1:2 (0:0)-Niederlage beim 1. FC Saarbrücken drei wichtige Punkte im Kampf um den Verbleib in der 3. Fußball-Liga liegengelassen hat. „Die Zeit wird knapper. Aber wir haben im Restprogramm sieben Heimspiele. Ich bin überzeugt, dass wir das noch schaffen“, sagte Benbennek. „Wir haben kein gutes Spiel gezeigt, nicht das abgerufen, wozu wir im Stande sind.“

Babelsberg wurde dafür in der 80. Minute bestraft. Ein weiter Einwurf durch Tim Stegerer landete genau auf dem Kopf des 60 Sekunden zuvor eingewechselten Michael Petry. Der 36-jährige Co-Trainer der U23 des FCS bewies seine Torjägerqualitäten und erzielte den Siegtreffer für die Saarländer. „Diese Einwürfe sind ganz schwer zu verteidigen. Das ist immer an der Grenze zwischen Rausgehen und im Tor bleiben“, erklärte SVB- Schlussmann Sascha Studer, dem man an keinem der Gegentreffer eine Schuld geben kann. „Wir sind manchmal einfach zu ängstlich.“ Oder halt übermotiviert, wie Aaron Berzel. Nach einem Eckball der Gastgeber stieß der Babelsberger den vom Tor weglaufenden Saarbrücker Marc Lerandy um. Schiedsrichter Jonas Weickenmeier (Mühlheim) entschied sofort auf Strafstoß. Torjäger Marcel Ziemer ließ Studer beim 1:0 (53. Minute) keine Abwehrchance. „Wir bekommen zu einfache Gegentore“, schimpfte Abwehrspieler Matthias Kühne. „Vielleicht fehlen uns die berühmten Tugenden, die man im Abstiegskampf braucht.“

Zweikampfhärte zum Beispiel ließen die Null-Dreier vermissen, dafür zeigten sie in einer insgesamt schwachen Partie aber durchaus spielerische Ansätze. Beim Schuss Christian Essigs (17.) reagierte FCS-Torwart Benedikt Fernandez glänzend, der eingewechselte Burak Kaplan scheiterte am Außenpfosten (82.). Dazwischen sorgte Kühne für den kurzfristigen Ausgleich. Nach Freistoß Kaplans herrschte Chaos im Saarbrücker Strafraum, der Ex-Elversberger staubte schließlich zum 1:1 (72.) ab. Rund 100 mitgereiste blau-weiße Fans hofften, mussten den großen Jubel beim Abpfiff aber den 3900 Blau-Schwarzen überlassen. Während Saarbrücken sich mit dem Erfolg Luft im Abstiegskampf verschafft hat, steht den Filmstädtern das Wasser weiter an der Unterlippe. „Natürlich kommst du ins Grübeln“, sagte Kühne, „gerade wenn du mit leeren Händen acht Stunden nach Hause fährst.“

Dort wurde am Ostersonntag das für den heutigen Dienstag angesetzte Nachholspiel des SVB 03 gegen Borussia Dortmund II wegen der weiteren Unbespielbarkeit des Platzes im Karl-Liebknecht- Stadion erneut abgesagt.

Saarbrücken: Fernandez; Stegerer, Lerandy, Knipping, Kohler (88. Jüllich); Stiefler (79. Petry), Eggert, Maek, Bach (66. Laux); S. Sökler, Ziemer

Babelsberg: Studer; Kühne, Hebib, Reiche, Berzel; Evljuskin, Kreuels; Koc (46. Groß), Kragl, Essig (46. Müller); Heil (58. Kaplan). Patric Cordier

Patric Cordier

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