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Landeshauptstadt: Zu eng für den „Actros“

Gontardstraße: Ortstermin zur Müllentsorgung

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Brandenburger Vorstadt - Der Weihnachtsmüll im Bereich Forst- und Gontardstaße wird auf jeden Fall ohne zusätzliche Kosten für die Bewohner abgeholt. Das versicherte Mariene Zierock vom städtischen Entsorgungsträger gestern Vormittag nach einem Ortstermin. Bei diesem ging es darum, ob die Stadtentsorgung (Step) künftig Müll und Wertstoffe weiterhin über den Wirtschaftsweg im denkmalgeschützen Wohngebiet abtransportiert oder ob die Bewohner ihre Tonnen über weite Strecken zu neuen Sammelstellen transportieren müssen.

Die Stadtentsorgung Potsdam war mit zwei ihrer großen Fahrzeuge angerückt, um den Anwohnern zu zeigen, dass die Entsorgung über den vorhandenen Wirtschaftsweg nur unter Gefahr möglich ist. „Ich kann es nicht verantworten, diese Fahrzeuge weiter hier hereinfahren zu lassen“, sagt Zierock. Der Fahrer des Actros-Mülltransporters muss in der Tat ein Artist sein. An einigen Stellen muss er die Außenspiegel zurückklappen, damit sie durch überhängende Äste nicht beschädigt oder abgerissen werden. Dann fährt er gewissermaßen blind weiter mit nur wenigen Zentimeter Luft zwischen Fahrzeug und Zäunen. „Wenn die Hütte brennt, kann ich nur durchs Fenster springen“, sagt er, denn ein Aussteigen bei Gefahr sei wegen der Enge nicht möglich. Dazu kommt die nicht fachmännisch erneuerte Fahrbahnoberfläche, auf der die Reifen der schweren Fahrzeuge im Randbereich keinen sicheren Halt finden – besonders bei Schnee und Glatteis ein Problem. Bis zum 31. Dezember transportiert die Step den Müll ohne Befahren des durchschnittlich 3,08 Meter breiten Weges ab. Wahrscheinlich rollt sie die Tonnen selbst auf die Straße. Im neuen Jahr will sie nach Prüfung aller Erkenntnisse eine andere Lösung anbieten und mit den Betroffenen auf einer Bürgerversammlung besprechen. Die bereits vorgestellten Konzepte haben die Bürger einhellig abgelehnt. „Ich hoffe auf die Vernunft der Stadtverwaltung“, sagt Jürgen Saupe namens der „Initiative Gontardstraße“. Die Anwohner sind der Meinung, dass die Step die Müllabfuhr an die Bedingungen anpassen müsse. Im Klartext: Sie muss ein kleineres Fahrzeug einsetzten. Sollte die Step die Abfuhr verweigern, würden sich die Bürgerinnen und Bürger einen „guten Verwaltungsrechtler besorgen.“ Die Stadt habe schließlich eine Entsorgungspflicht. Günter Schenke

Günter Schenke

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