Von Erhart Hohenstein: Zu sehenswerten Kombinationen gefunden
Beim 5:0 gegen den FC Freiburg demonstrierte der 1. FFC Turbine mannschaftliche Harmonie
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Selten sieht man Bernd Schröder als Trainer des 1. FFC Turbine Potsdam so entspannt. Seine Mannschaft habe „den Fußball gespielt, den wir uns vorstellen können“, erklärte er nach dem 5:0 (2:0) des deutschen Frauenfußballmeisters gegen den FC Freiburg. Nicht nur der klare Erfolg erfreute, sondern mehr noch die Art, wie er herausgespielt wurde. Rund 30 Minuten holperte die Begegnung vor 1297 zahlenden Zuschauern im Karl-Liebknecht-Stadion so dahin, prägten zum jetzigen frühen Saisonzeitpunkt Unsicherheiten und Fehlabspiele die Partie. Vor allem Isabel Kerschowski geriet fast jede Aktion daneben. Bis dahin hatten auch die Gäste einige bescheidene Möglichkeiten - und eine Großchance, als Annika Eberhardt (33.) frei durchlaufend den Ball nicht im Tor unterbrachte.
Da stand es allerdings bereits 1:0 für Turbine. Fatmire Bajramaj erkämpfte einen verloren gegangenen Ball zurück, legte ihn sich selbst vor und ließ der Weltklasse-Torfrau Marisa Brunner mit einem Heber keine Chance (27.). Das war der erste Geniestreich der 21-Jährigen, die danach richtig in Fahrt kam, nun auf unnötige Dribblings verzichtete, ihre Mitspielerinnen mit mustergültigen Pässen einsetzte und selbst immer wieder torgefährlich wurde. Folgerichtig ihr 2:0 (38.), zu dem ihr die unermüdlich rackernde Jessica Wich die Vorlage gab. Schröder wollte Bajramaj nicht hervorheben, merkte aber an, mit diesen Leistungen gehöre sie in die Stammelf der Nationalmannschaft.
Nach der Pause wachte auch Anja Mittag auf, die nun mit Bajramaj nahezu ein Traumduo bildete. Gegenseitig setzen sich die beiden immer wieder mit präzisen Pässen ein. Nach dem 3:0 (46.) durch Mittag gelangen dem 1. FFC Turbine sehenswerte Kombinationen, auch der genaue Pass in die Spitze (Jennifer Zietz) fehlte nicht. In den letzten zehn Minuten rissen die Angriffe kaum noch ab. Die Freiburgerinnen wurden über den Rasen gehetzt, einzig die ganz starke Torfrau behielt den Kopf oben und verhinderte durch Glanzparaden weiter Gegentreffer. Fast erschrocken erklärte Gästetrainer Günter Rommel: „Potsdam hat ja eine Supertruppe, wir hätten auch eine zweistellige Niederlage kassieren können“. Dennoch sei er keineswegs damit einverstanden, wie sich seine Truppe abschlachten ließ.
Die kampfstarke Nadine Keßler hatte durch Treffer in der 63. und 80. Minute auf 4:0 und 5:0 erhöht. Danach geriet Brunners Kasten unter Dauerbeschuss, weitere Treffer fielen jedoch nicht. Leider schied Isabell Kerschowski in der 70. Minute wahrscheinlich mit einer Bänderdehnung im Knie aus.
Erhart Hohenstein
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