Landeshauptstadt: Zu viel „Bürokratismus“
Dirk Harder gibt Vorsitz der Jugendhilfeplanung auf
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Überraschend legte Dirk Harder am Dienstagabend im Jugendhilfeausschuss den Vorsitz des Unterausschusses Jugendhilfeplanung nieder.
Er mache dies, um sich auf seine Aufgaben als Geschäftsführer des Stadtjugendrings und als Vorsitzender des Lindenpark e.V. zu konzentrieren, sagte Harder. Gleichzeitig beklagte er bei seiner Arbeit aber auch „mangelnde Unterstützung aus dem politischen Raum und der Verwaltung“. Auf diese Äußerung reagierte die Jugendbeigeordnete Elona Müller „erstaunt und irritiert“ und bat um eine Aussprache im Anschluss an den öffentlichen Teil der Ausschusssitzung. Das lehnte Harder ab, signalisierte aber grundsätzliche Redebereitschaft zu einem späteren Zeitpunkt.
Mit seiner Kritik habe er gar nicht so sehr die Verwaltungsspitze angreifen und alles pauschal abwerten wollen, erklärte der Stadtjugendring-Chef gegenüber den PNN. Gemeinsam mit Politik und Verwaltung habe er schon viele schöne Dinge auf die Beine gestellt; es gebe aber auch Schwierigkeiten. Immer wieder würden ihm gerade auf Sachbearbeiterebene Steine in den Weg gelegt, so Harder. Der „Bürokratismus“ raube ihm seine Gestaltungsfreiheit. „Und irgendwann reicht’s.“ Hinzu käme, dass man mit dem Unterausschuss-Vorsitz automatisch Mitglied in mehreren Gremien sei: Zum Beispiel in der Steuerungsgruppe Sozialraumorientierung oder in den Arbeitsgruppen Leistungsverträge und Jugendhilfeplanung. „Ein Arbeitspensum von bis zu zehn Stunden in der Woche“, rechnete Harder vor, das für ihn durch Projekte wie Aktionsfläche Bassinplatz, Kinder- und Jugendbüro sowie -redaktion nicht mehr leistbar sei.
Im kommenden Jahr will der Fachausschuss nun ein neues Mitglied für den Unterausschuss, der den Vorsitzenden wählt, bestimmen. Dann allerdings müssen bei der Jugendhilfeplanung auch die Vorbereitungen für Potsdams Jahr der Jugend 2009 beginnen. N. Klusemann
N. Klusemann
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