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ATLAS: Zu viel Platz

Jan Brunzlow über das Leben auf dem Luisenplatz

Stand:

Die Diskussion um eine erneute Umgestaltung des Luisenplatzes hat mit dem erwarteten Ergebnis geendet: Es passiert nichts. Nun ist die Stadt in dem Dilemma erklären zu müssen, wozu der Platz benötigt wird – denn ein Platz sollte mehr bieten als einfach nur Platz. Und was bietet der Luisenplatz? In erster Linie ein von der vierspurigen Straße zerschnittenes Ambiente. Nichts ungewöhnliches, aber der Spagat zwischen ansprechender Architektur und gesellschaftlichen Bedürfnissen wird auf anderen Plätzen besser gemeistert. In Potsdams Herzen sind Restaurants und Cafés an den Rand gepresst, rund um die Fontäne gibt es viel ungenutzten Raum. Nichts lädt zum Verweilen ein, das Leben tobt über den Platz ohne ihn als Platz wahrzunehmen: Er ist eine Transitstrecke für Radfahrer und Touristen. Wohl auch, weil die einzigen kostenlosen Sitzmöglichkeiten kuschelig platziert an der Parkhausausfahrt stehen, dazu die monotone Farbgestaltung der Häuser samt Brandenburger Tor. Dabei könnten vielleicht kleine Veränderungen helfen, um das am Platz vorbeiziehende Leben zu entschleunigen: Mit einem Kunst- und Lebensraum aus Skulpturen, Pavillons für Gastronomie, Bänken und Boule-Anlage?

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