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ATLAS: Zu viel Risiko

Michael Erbach hat Verständnis für Potsdams fußballfreie Zone zur EM

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Ach, wie wäre es schön gewesen. Jubelschreie vor der Leinwand, Autokorso am Platz der Einheit, fahnenschwenkende Fans auf der Brandenburger Straße. Doch nun ist entschieden: Public Viewing wird es im öffentlichen Raum zur Fußball-Europameisterschaft nicht geben. Mancher Fan wird sich ärgern: War doch so schön vor zwei Jahren zur WM. Ja, dennoch ist die Entscheidung richtig. Erstens ist sie im Sinne vieler Anwohner, die sich belästigt gefühlt hätten. Ihnen stärkt die Stadtverwaltung auch den Rücken. Doch das ist nicht entscheidend – auch vor zwei Jahren konnte man ja irgendwie damit leben. Mehr aber noch zählt: Es ist nämlich nicht damit zu rechnen, dass bei der Fußball-EM noch einmal solch eine kollektive Euphorie entsteht, die ein ganzes Land in Glückseligkeit versetzt. Vor zwei Jahren war Deutschland WM-Gastgeber, Potsdam zum Beispiel auch für die Mannschaft der Ukraine – im Sommer wird es Fernseh-Übertragungen aus dem Ausland geben. Zu viele Risiken für Public Viewing: Weniger Zuschauer, weniger Umsatz und dazu die Gefahr des Abbruchs wegen Klagen. Da ist es nur vernünftig, auf Open-Air-Fußball zu verzichten. Spaß kann die EM dennoch machen: Dann eben Zuhause, in der Kneipe – oder vor der Leinwand in größeren, stimmungsvollen Räumen. Davon gibt es genug in der Stadt

Michael Erbach

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