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Sport: Zu viele Fehler verhinderten Sensation Volleyball-Erstligist SC Potsdam holt Olga Raonic

Kristina Bogner, Zuspielerin des Volleyball-Erstligisten SC Potsdam, konnte sich am Mittwochabend einfach nicht über ihre Auszeichnung zur besten Spielerin freuen. Ihre Mannschaft war nämlich knapp an einer Sensation gescheitert: Mit 1:3 unterlag sie dem Tabellenführer der Bundesliga Rote Raben Vilsbiburg (PNN berichteten).

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Kristina Bogner, Zuspielerin des Volleyball-Erstligisten SC Potsdam, konnte sich am Mittwochabend einfach nicht über ihre Auszeichnung zur besten Spielerin freuen. Ihre Mannschaft war nämlich knapp an einer Sensation gescheitert: Mit 1:3 unterlag sie dem Tabellenführer der Bundesliga Rote Raben Vilsbiburg (PNN berichteten). „Ich bin traurig, dass wir es nicht in den Tiebreak geschafft haben“, so die Geehrte. „Im fünften Satz ist immer alles möglich, aber wir haben unsere starke Führung durch eigene Fehler verspielt.“ Fünf Aufschlagfehler im vierten Satz beim Stand von 20:15 ließen die Gäste aus Bayern wieder herankommen.

Auch Bognar war unter den Unglücklichen. „Wir haben generell mit viel Risiko aufgeschlagen, weil wir unbedingt den Satz gewinnen wollten. Wenn dann zwei Spielerinnen vor dir schon verschlagen, denkst du noch mehr darüber nach und bekommst automatisch mehr Druck“, erklärte die 28-Jährige, die seit der Freistellung von Simona Usic zunächst Alleinkämpferin des SC auf der Zuspielposition ist. Usic, die erst im September nach Potsdam kam, fand in den vergangenen Wochen keinen Zugang zur Mannschaft; so war es laut Trainer Alberto Salomoni die richtige Entscheidung sie frei zu stellen. Auch wenn „Bogi“, wie sie von ihren Teamkolleginnen genannt wird, gute Leistungen bringt, benötigt der Verein eine zweite Zuspielerin. Er hat daher, wie der SC gestern bestätigte, die Serbin Olga Raonic verpflichtet. Die 1,84 Meter große 24-Jährige, derzeit in ihrem Heimatland unter Vertrag, hatte in der vergangenen Saison für den Erstligisten VC Wiesbaden zugespielt.

„Körperlich ist es keine Herausforderung für mich, jedesmal zu spielen“, sagt Kristina Bognar, „aber gefährlich wird es, wenn ich mich verletzte.“ Hinzu kommt, dass die Promotionsstudentin momentan nur einmal am Tag trainieren kann. Sie arbeitet vormittags als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Technischen Universität in Berlin und schreibt nebenbei an ihrer Doktorarbeit. Ihr Studium in Energietechnik hat die zielstrebige Bognar neben dem Leistungssport in der Regelstudienzeit abgeschlossen. „Wenn ich im Ausland gespielt habe“, so die ehemals ungarische Nationalspielerin, „hatte ich immer einen Vertrag der mir erlaubte, alle zwei Monate für zwei Tage nach Deutschland zu fliegen, um dann meine Prüfungen abzulegen.“ Den Vorlesungsstoff hatte sie sich in Eigenarbeit mittels schriftlicher Unterlagen und Aufzeichnungen eines Kommilitonen angeeignet.

Auch mit der derzeitig schwierigen Situation im Potsdamer Team kommt die gebürtige Ungarin sehr gut zurecht. „Da ich selber viel im Ausland gespielt habe, kann ich die Situation unserer Ausländerinnen im Team besser verstehen als manch anderer“, so Bognar, die bereits in Spanien, Belgien, Griechenland und den USA professionell Volleyball gespielt hat. „Natürlich ist es schwierig, im Training alles auf zwei oder drei Sprachen sagen zu müssen. Aber wir haben großes Glück mit den Persönlichkeiten der Mädels und sollten es als Herausforderung ansehen, an der wir alle wachsen und reifen können.“

Das sportliche Niveau wächst jedenfalls von Spiel zu Spiel und wenn der SC Potsdam im nächsten Punktspiel am morgigen Samstag beim Tabellenachten Alemannia Aachenso spielt wie am Mittwoch, sollte ein zählbarer Erfolg möglich sein.

Luisa Müller

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