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Sport: Zu vier Siegen gesteigert

Der RC Germania beendete seine Saison in der 2. Bundesliga souverän – nicht immer dominierte das Team

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Der RC Germania beendete seine Saison in der 2. Bundesliga souverän – nicht immer dominierte das Team Von Gerhard Pohl Die Ringer des RC Germania Potsdam krönten das Saisonfinale mit einem 18,5:10,5 bei Luftfahrt Berlin. Damit bestätigte das jüngste Team der 2. Bundesliga die Entwicklung, die es während der Rückrunde  aufzuweisen hat. Denn nach Abschluss der ersten Halbserie, (2:14 Punkte) hatte sich die Mannschaft von Trainer Reiner Leffler steigern können: Dem einzigen Hinrundensieg über Luftfahrt Berlin standen in der Rückrunde drei Mannschaftserfolge über Pausa/Plauen, Taucha sowie Berlin und das Unentschieden von Gelenau gegenüber – das brachte am Ende neun Punkte und den 8. Tabellenplatz in der Endabrechnung ein. Im Abschlusskampf am Samstag in der Hauptstadt sah Reiner Leffler anfangs die Gastgeber in Vorteil: „Wir mussten  vier Punkte kampflos abgeben, denn Timon Broses Vertreter in der 70-Kilogramm-Klasse Christian Wohltat hatte Übergewicht“, gestand der Trainer. „Aber was dann auf der Matte beim SV Luftfahrt von allen meinen Athleten geboten wurde, hätte ich nie erwartet“, lautete sein Fazit. Schon zur Hälfte führte Potsdam zur Überraschung Lefflers 10,5:6,5. Da ragten besonders Marko Kleest (66 kg gr-rö) beim Punktsieg über Geoffrey Herrmann sowie Tony Zeschke, er schulterte Robert Meißner, heraus. Im zweiten Teil des Mannschaftsvergleiches, den stärkeren aus Sicht der Germanen, verließen mit Dirk Methfessel (66 kg Fr.), Martin Franke (74 kg gr-rö), Tino Kowalla sowie Karsten Siegert (beide 84 kg)  vier Potsdamer als Sieger die Matte und stellten den überraschend hohen Gesamtsieg des RC Germania Potsdam sicher. Die Entwicklung einiger Ringer in der Saison sieht Leffler als Ergebnis einer guten Arbeit an. Wie sich neben den gestandenen Marko Kleest (66 kg gr/rö), Kapitän Dirk Methfessel (66 kg Fr) und Stefan Schieche (74 kg) die 16- bis 18-jährigen, von Stefan Barde (60 kg), Martin und Thomas Franke (b. 74 kg),  Robert Liebe (74 kg), Karsten Siegert (84 kg), Tony Zeschke (96 kg) bis Stefan Meyer (120 kg) steigerten, fiel auch den zahlreichen Babelsbergern auf, die zu den Heimkämpfen in die neue Wettkampfstätte, der Sporthalle B.-H.-Bürgel-Grundschule in Babelsberg erschienen. „Athletisch können sie alle in der Liga mithalten und das taktisch- technische Verhalten auf der Matte, ist eine Frage der Zeit. National sind sie in ihren Jugendklassen Spitze und mit solchen Kämpfen führen wir sie in den rauen Erwachsenenbereich ein“, begründet Reiner Leffler seine Athletenpolitik, nachdem der Ringer-Bundesligist 1. Luckenwalder SC von der Fördermentalität des eigenen Nachwuchses offiziell abrückte und mit Macht versuchte, den Erfolg einzukaufen (siehe nebenstehenden Artikel). Einem seiner Ringer sagt Leffler den wohl größten Leistungssprung nach, Karsten Siegert. Bereits vor einem Jahr äußerte sich der Trainer des 1. LSC, Roland Gehrke, als er bei einem Vergleich des RC in Potsdam weilte, „wenn der so weiter macht, schuppst ihn bald keiner mehr von der Matte“ und er sollte recht behalten. „Es hat sich mehr als nur richtig erwiesen, dass wir dem jungen Nachwuchs aus unserem Bundesland die Chance gegeben haben,  in der zweiten Bundesliga zu ringen, auch wenn hier viel Lehrgeld bezahlt werden musste“, so die Einschätzung Lefflers, der auch Präsident des Ringerverbandes Brandenburg ist. Die seit Jahren bestehende Kooperation mit den Leistungszentren von Luckenwalde und besonders die mit dem Olympiastützpunkt Frankfurt/O., wertet er als Gewinn für alle. Die dortigen Trainer beim RSV Hansa 90, um Michael Kothe, hätten ganze Arbeit geleistet. Vor allem in der Südstaffel der 2. Liga haben sich die Klubs mit teuren Erstligaringern sowie starken Ausländern verstärkt. Jedoch bezweifelt Leffler, dass diese Vereine das auf Dauer finanziell tragen können. Zahlreiche Beispiele belegen dies schon. Anders seien die „eigenartigen Niederlagen des Erstligareifen RV Thalheim nicht zu erklären“, so Leffler, die somit um den logischen Aufstieg herumkamen. Der Germania-Coach zeigte sich am Saisonende zufrieden, auch wenn er die Truppe gern noch ein bis zwei Plätze weiter oben gesehen hätte. Ein Blick auf das kommende Jahr verrät, dass die Mannschaft wohl zusammen bleibt – und sich mit Talenten aus der Region verstärken wird.

Gerhard Pohl

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