Landeshauptstadt: Zu weitläufig für einen Kurzbesuch
Oberbürgermeister Jann Jakobs zu Besuch in Fahrland und seinen drei früheren Ortsteilen
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Oberbürgermeister Jann Jakobs zu Besuch in Fahrland und seinen drei früheren Ortsteilen Fahrland - Holger Behnke will das denkmalgeschütze und derzeit verlassene Schloss Kartzow kaufen und es als Wohngebäude entwickeln. Das erklärte der Fahrländer Bauunternehmer gestern beim Besuch von Oberbürgermeister Jann Jakobs in Fahrland. „Wir verhandeln bereits seit drei Jahren mit der Landesregierung“, beklagte sich Behnke. Das Schloss stehe immerhin seit mehr als sechs Jahren leer und verfalle zusehends. Der letzte Interessent hatte sich nach Auskunft von Ortsbürgermeister Claus Wartenberg nun gerade erst wieder verabschiedet. Doch sei Eile geboten, so Wartenberg, den „als Kinderklinik Kartzow war das Schloss in Ordnung.“ Jakobs hatte zu diesem Zeitpunkt während seiner vierten Stadtwanderung bereits Kartzow besucht. Wegen der Weitläufigkeit der drei früheren Fahrländer Ortsteile Kartzow, Krampnitz und Fahrland ist jedoch diesmal aus der Stadt-Wanderung eher eine Dörfer-Rundfahrt geworden. So begab sich nach Abstechern in Krampnitz und den Baugebieten Eisbergstücken und Am Königsweg ein Corso von immerhin 13 Fahrzeugen über die verlängerte Döberitzer Straße auf die Fahrt durch die Felder. In Kartzow erläuterte Charis Schwinning von der Initiative „Bürger für Kartzow“ dann deren Anliegen. Man wolle unbedingt Dorf bleiben und diesen Charakter bewahren. „Unsere Dorfstraße zum Beispiel muss ihre Pflasterung aus Lesesteinen behalten“, erklärte sie. Über die jüngste Regelung zu den neuen Ortsschilder mit dem Ortsnamen „oben ganz groß" konnten sich die Kartzower freuen, denn immerhin kommen jährlich tausende Besucher hierher. So werden am heutigen Sonnabend zum Dorffest ab 14 Uhr um die Kirche wieder zahlreiche Gäste aus der Stadt erwartet. Die neugotische Kirche sieht auch Pfarrer Herwig Schworm als Mittelpunkt des dörflichen Lebens an. Auf der Wiese hinter dem Gotteshaus habe er so manches Fest ausgerichtet. Am hinteren Rand zeigte er Jakobs eine Kuriosität: Einige Koppelpfähle an der Wublitz, einst aus Weide geschnitten, hatten vor Jahren ausgetrieben. Diese hat Pfarrer Schworm nun seit sieben Jahren immer wieder durch Schnitt in die Form von „Bonsai-Kopfweiden“ gebracht. Die erste Station nach dem Besuch der Krampnitzer Kaserne (wo die Öffentlichkeit nicht zugelassen war) führte den Oberbürgermeisters und seine Verwaltungsmannschaft in die neuen Semmelhaack-Siedlung Eisbergstücken. Seit einem Jahr wird hier gebaut und es stehen 300 Parzellen für Eigenheime zur Verfügung. Helmut Truppel von der Märkischen Grund- und Boden Gesellschaft, die das Baugebiet bewirtschaftet, hatte als Geste für gute Zusammenarbeit 1000 Euro für die Jugendeinrichtung Treffpunkt Fahrland mitgebracht. Auf der weiteren Rundfahrt musste man dann feststellen, dass die veranschlagten drei Stunden höchstens für die Hälfte aller Stationen gereicht hätte. So kann die Regenbogenschule sicher auf ein nächstes Mal hoffen. Der Schlusspunkt war dann für die Verwaltungsleute aus der Stadt sicherlich beeindruckend: Ernst Ruden vom Fahrländer Bauernverband zeigte ihnen auf den Hüll-Wiesen noch einmal die ganze ländliche Schönheit des neuen Potsdamer Nordens. W. Gutzeit
W. Gutzeit
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