Landeshauptstadt: Zu wenig Geld für Kulturprojekte
Es war zu wenig Geld da. 79 Anträge auf finanzielle Hilfen in Höhe von 1,5 Millionen Euro sind diesmal an den Projektrat für Kulturförderung gestellt worden – zu verteilen hatte die unabhängige Jury nur 147 200 Euro.
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Es war zu wenig Geld da. 79 Anträge auf finanzielle Hilfen in Höhe von 1,5 Millionen Euro sind diesmal an den Projektrat für Kulturförderung gestellt worden – zu verteilen hatte die unabhängige Jury nur 147 200 Euro. Das sagte Jury-Mitglied und Journalist Klaus Büstrin am Donnerstagabend im Kulturausschuss. Büstrin bedauerte, dass aus dem schmalen Förder- etat noch einmal 30 000 Euro für das Theaterschiff an der Alten Fahrt entnommen werden, um Verluste für die im Kahn künftig wegfallenden Diskoveranstaltungen zu kompensieren. „Dabei gibt es dort momentan gar keine Mieter, die das stören könnte“, sagte Büstrin. Kulturamtsleiterin Birgit-Katherine Seemann verteidigte das Vorgehen: „Wir wollen das Theaterschiff unterstützen, weil durch die ewige Unsicherheit ein finanzieller Engpass entstanden ist.“ Wie berichtet soll das Schiff künftig im Bereich der Weissen Flotte ankern, weil an der Alten Fahrt gebaut wird.
41 Projekte, unter anderem aus den Bereichen Musik, bildende Kunst, Film und Literatur, wählte der Projektrat als förderwürdig aus. Dabei ging es nicht nur um die Qualität der Beiträge, sondern auch um eine inhaltliche Bandbreite und darum, dass Projekte aus allen Stadtteilen berücksichtigt wurden. 2014 wird ein neuer Projektrat den Kulturausschuss beraten: Damit die Unabhängigkeit gewahrt bleibt, wird die Jury alle zwei Jahre neu gewählt.
Unzufrieden mit dem derzeitigen Fördermodus zeigte sich Wilhelm Neufeldt, der Vize-Vorsitzende des Vereins Kunsthaus Potsdam am Ulanenweg. Der 250 Mitglieder starke Verein könne das Kunsthaus nicht mehr allein stemmen, so Neufeldt. Die 20 000 Euro, mit denen die Stadt derzeit das Kunsthaus jährlich unterstützt, deckten gerade einmal die Personalkosten einer halbe Stelle. Die eigenen Einnahmen reichen nicht aus, um die Öffnungszeiten angemessen auszuweiten und die Qualität zu halten.
Amtsleiterin Seemann kündigte indes an, dass künftig die verschiedenen Förderquellen für Potsdams Kultureinrichtungen übersichtlicher dargestellt werden sollen. So sei es denkbar, die Fördersummen für verschiedene Projekte zusammenzulegen, schlug Seemann vor.spy
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