
© M. Thomas
Landeshauptstadt: Zu wenig Läden setzen aufs Fahrrad
Wettbewerb um „Fahrradfreundlichstes Geschäft 2011“ entschieden
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Brandenburger Vorstadt – Die alten Sieger sind auch die neuen. Beim Wettbewerb der Stadt um das fahrradfreundlichste Geschäft 2011 wurden dieselben Geschäfte ausgezeichnet wie im Vorjahr. Allen voran der Rewe-Markt Thomas Grube im Marktcenter an der Breiten Straße, wo am Freitag die Auszeichnung stattfand. Seniorchef Siegfried Grube schäumte förmlich über vor Ideen, machte eine Befragung unter 500 Fahrradkunden, lobte Einkaufstaschen und Rewe-Einkaufskörbe für das Rad aus. Die jungen Kaufleute des Marktes beliefern sogar auf Anforderung gegen einen kleinen Aufpreis Kunden mit dem Fahrrad. Grube hat dazu gar eine Kooperation mit den Bewohnern des „Lehrerwitwenhauses“ in der Zimmerstraße angeschoben.
Wiederum ganz vorn landet der JoJo Reise- und Trekkingladen in der Jäger- und Gutenbergstraße. Sogar bei kleinen Pannen oder fehlender Luft steht hier Werkzeug zur Verfügung und für den Transport per Rad gibt es günstige Einkaufstaschen. Edeka-Neukauf im Babelsberger Weberpark ist wiederum dritter Preisträger. Neben den Ausgezeichneten gibt es zwei weitere Bewerber: der Edeka-Aktiv-Markt in der Kaiser-Friedrich-Straße und die Laggner Krongut Bornstedt GmbH in der Ribbeckstraße.
Baubeigeordneter Matthias Klipp wünscht sich für den Wettbewerb im nächsten Jahr eine „breitere Beteiligung“ als die nur fünf Bewerber in diesem Jahr. Laut Klipp werde die Bedeutung des Fahrrades für den Einkauf von vielen Händlern unterschätzt. „Radfahrer haben mehr Geld in der Tasche“, glaubt er zu wissen.
Sowohl die Industrie- und Handelskammer (IHK) und der Handelsverband Berlin-Brandenburg unterstützen die Initiativen pro Fahrrad. Der Oberbürgermeister ist Schirmherr des Wettbewerbs. Mit dabei sind auch die Kreishandwerkerschaft, die Verbraucherzentrale und der Bund für Umwelt und Naturschutz. IHK-Hauptgeschäftsführer René Kohl: „Die Anzahl der Radfahrer in Potsdam wird weiter zunehmen. Deshalb ist es clever, wenn Einzelhändler diesen Trend für sich nutzen und mit originellen Angeboten aufwarten.“ Allerdings ist ein Großteil der Händler objektiv vom Wettbewerb ausgeschlossen. Im größten innerstädtischen Einkaufsbereich, in der Brandenburger Straße, ist das Radfahren in der Hauptgeschäftszeit bekanntlich verboten. Günter Schenke
Günter Schenke
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