Sport: Zu zehnt den Sieg festgehalten
1. FFC Turbine gewinnt beim Tabellenzweiten 1:0
Stand:
Gegen die starken Gegner läuft es: Nachdem der 1. FFC Turbine bei Bundesliga-Spitzenreiter 1. FFC Frankfurt (Main) ein Unentschieden erreichte, brachten die Schützlinge von Trainer Bernd Schröder gestern das Kunststück fertig, in der Höhle des Löwen den Tabellenzweiten MSV Duisburg mit 1:0 (1:0) in die Knie zu zwingen.
Der Erfolg gewinnt an Wert, weil die Potsdamerinnen schon ab der 36. Minute nur noch zu zehnt waren. Bereits verwarnt, sah Aferdita Kameraj nach erneutem Foulspiel Gelb-Rot. Der nächste Schock folgte sieben Minuten später: Anja Mittag knickte um und zog sich eine Bänderverletzung zu, die ihre Auswechslung erforderte, sich aber glücklicherweise als nicht schwerwiegend erwies.
Nicht verwunderlich also, dass die Duisburgerinnen eine optische Überlegenheit erreichten, ohne allerdings zu klaren Chancen zu kommen. Um die souveräne Torhüterin Nadine Angerer stand die Abwehr der „Turbinen“ recht sicher und verschob sich geschickt. Hinzu kam ein unbändiger Kampfgeist der Gäste, die unbedingt den dritten Tabellenplatz behaupten wollen. Dafür öffnete ein Foul an Bianca Schmidt (45.) das Tor. Das sonst nicht immer überzeugende Schiedsrichterinnengespann entschied berechtigt auf Strafstoß, den Aferdita Podvorica in die Maschen setzte. Trotz nun härter werdender, mit vier gelben Karten geahndeter Gangart der Duisburgerinnen hielt die Potsdamer Abwehr dem Druck stand und fand sogar noch die Zeit, gefährliche Konter einzuleiten. In der 58. Minute vergab die von Podvorica mit einem Diagonalpass freigespielte Bianca Schmidt, in der 70. Minute wurde ein Treffer der für Mittag eingewechselten Conny Pohlers wegen angeblichen Foulspiels nicht anerkannt.
„Unsere junge Mannschaft hat erneut Charakter gezeigt und in Unterzahl eine optimale Leistung abgeliefert“, lobte Bernd Schröder nach dem Abpfiff. „Ein schönes Geschenk auch an unseren Co-Trainer Dirk Heinrichs, der heute Geburtstag hat.“ Schröder war in der Vorbereitung ungewöhnliche Wege gegangen, als er mit den Spielerinnen 1200 m tief in das Steinkohlebergwerk „Auguste Victoria“ einfuhr. „Ich glaube, dass diese Begegnung mit einer harten Arbeitswelt für die Mädchen sehr lehrreich war“, meinte der Trainer. Beim sich anschließenden Steigerfrühstück habe er allerdings als einziger vom „Gelsenkirchener Weißen“ getrunken. Erhart Hohenstein
1. FFC Turbine Potsdam: Angerer; Kuznik, Schlanke, Peter, Kameraj (36. Gelb-Rot), I. Kerschowski, Zietz, Draws, Podvorica (88. Schiewe), Mittag, (43. Pohlers), Schmidt (68. Hagemann).
Erhart Hohenstein
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: