zum Hauptinhalt
Hat allen Grund zur Freude. Wolfgang Wolf will mit Kickers Offenbach den Aufstieg und steht derzeit an der Tabellenspitze.

© imago

Sport: „Zuerst die Hausaufgaben machen“

Trainer Wolfgang Wolf empfängt mit Tabellenführer Kickers Offenbach den SV Babelsberg 03

Stand:

Herr Wolf, Sie übernahmen erst im Februar dieses Jahres den Trainerposten beim Fußball-Drittligisten Kickers Offenbach. Was für ein Team fanden Sie vor, worauf haben Sie besonderen Wert bei der Umgestaltung gelegt und wie gut ist das Ihrer Meinung nach gelungen?

Eigentlich wollte ich ja schon in der vergangenen Saison aufsteigen. Auf einzelnen Positionen hat das aber nicht hingehauen. Also habe ich ein Konzept vorgelegt, 15 neue Spieler verpflichtet und 16 verkauft, und wir sind recht gut aus den Startlöchern gekommen. Wir wollten oben angreifen, und das machen wir nach wir vor.

Als Spieler waren Sie einst Abwehrspezialist. Legen Sie nun auch als Trainer besonderen Wert auf den Defensivbereich?

Naja, am Ende kommt es auf eine gesunde Mischung an – die muss stimmen. Zu Hause gegen Babelsberg müssen wir beispielsweise unbedingt gewinnen. Also werde ich absoluten Wert auf die Offensive legen. Aber eine gesunde Defensive ist schon sehr wichtig, aber das klappt eben leider nicht immer.

Ihr Team steht an der Spitze der 3. Liga, als Saisonziel haben Sie den Aufstieg ausgegeben – in Offenbach läuft alles nach Plan, oder?

In der Tat, bis jetzt hat alles gepasst. Wir stehen an der Spitze und wollen den ersten Platz auch verteidigen. Allerdings wird es von Spiel zu Spiel schwerer. Die anderen Teams kennen unsere Spielweise inzwischen und stellen sich darauf ein.

Am vergangenen Spieltag wollten Sie Ihren Vorsprung an der Tabellenspitze ausbauen, gegen Unterhaching sprang jedoch nur ein 1:1 heraus.

Am Ende konnten wir mit dem Unentschieden noch zufrieden sein. Ich bin kein Mensch, der den Gegner nicht lobt. Unterhaching hat ein tolles Spiel gemacht und war vor allem in der ersten Halbzeit überragend. Aber wir haben eben auch ein starkes Team.

Nun steht das nächste Punktspiel gegen den Aufsteiger Babelsberg an, andererseits fiebert die Mannschaft sicherlich schon dem DFB-Pokal-Knüller gegen Borussia Dortmund entgegen. Müssen Sie als Trainer da besondere Konzentration anmahnen?

Nein, das glaube ich nicht. Die Priorität liegt bei uns ganz klar auf dem Ligabetrieb. Der DFB-Pokal ist ein schönes Zubrot, bei dem wir normalerweise keine Chance haben. Also ganz klare Ansage: Zuerst sind die Hausaufgaben zu machen.

Sie werden die Mannschaft von Dietmar Demuth sicherlich beobachtet haben – wie schätzen Sie das Team ein?

Wissen Sie, ich glaube, dass ich bald davon abgehen werde, die anderen Teams zu beobachten. Nehmen wir mal an, ich hätte das nur beim letzten Babelsberger Spiel getan. Mein Sohn spielt selbst bei Burghausen und hat mir einiges von dem Spiel erzählt. Das war doch auf keinen Fall die Babelsberger Truppe, die wir jetzt bei uns erwarten. Ein ganz schlechtes Spiel, das sie schnell abhaken sollten. Ich schätze den SVB als äußerst kompakte Truppe ein. Und obendrein hat die Mannschaft als Aufsteiger nichts zu verlieren. Die Mannschaft ist auf einem guten Weg, hat allerdings ihre beiden starken Sturmspitzen verloren. Aber Dietmar Demuth ist auch ein erfahrener Trainerfuchs, der mit der Mannschaft umzugehen weiß.

Und wo liegen Ihrer Meinung nach die Stärken Ihrer Mannschaft?

Wir sind ein Team, das über neunzig Minuten Power bieten kann, wir sind sehr spielstark. Aber diese Spielstärke muss der SVB eben auch erst einmal zulassen. Dazu kommt, dass wir eine großartige Zuschauerkulisse im Rücken haben. Gegen Babelsberg kommen bestimmt mehr als 8000 Fans, gegen Dortmund im Pokal weit über 20 000. Es wird also eine super Atmosphäre sein, zumal es ein Flutlichtspiel ist. Und bis wir zum Rückspiel nach Babelsberg kommen, ist euer Mast bestimmt auch wieder in Ordnung gebracht.

Nach ihrer Verletzungspause sind Elton da Costa und Alexander Huber anscheinend wieder einsatzbereit. Können Sie gegen Babelsberg auf den kompletten Kader bauen?

Mit Huber bin ich noch vorsichtig, er wird wohl nicht spielen. Elton da Costa will ich allerdings einsetzen, wenn auch nicht über die gesamte Spielzeit.

Das Gespräch führte Henner Mallwitz.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })