Landeshauptstadt: Zuerst wollen alle Erzieher werden
doch dann werden auch die anderen Berufe entdeckt / Erster Tag der offenen Tür beim BBW
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Es ist ein unablässiges Kommen und Gehen beim Tag der offenen Tür im Brandenburgischen Bildungswerk für Medizin und Soziales (BBW) e. V. am Sonnabend in der Zeppelinstraße 152. Das BBW hat gerade sein 15-jähriges Bestehen gefeiert und eigentlich gar keine Probleme, Schüler für die Aus- und Weiterbildung zu bekommen. Doch das Jubiläum war Anlass genug, sich den Interessenten vorzustellen und zu zeigen, was man alles bieten kann und auch die neuesten Errungenschaften vorzuführen. Dazu gehört unter anderem das Pflegekabinett, in dem geübt werden kann, wie man Kranke bettet und betreut. Am Sonnabend ging es dabei eher lustig zu, denn Jessica, Nadine und Anna waren Kranke und Betreuerinnen in einem und hatten dabei einen Riesenspaß.
Vor allem Schulabgänger und ihre Eltern waren zum Tag der offenen Tür gekommen und sie bekamen einen guten Eindruck vom Bildungswerk, denn nicht nur die Schüler und Schülerinnen, die bereits eine Ausbildung absolvieren, zeigten sich motiviert und fröhlich, auch die Dozenten plauderten höchst informativ aus der Schule. Um Jörg Behrend hatten sich zum Beispiel eine ganze Reihe von Besuchern geschart, um sich erklären zu lassen, was alles von einem Rettungsassistenten verlangt wird, welche Voraussetzungen man mitbringen muss, wie lange eine solche Ausbildung dauert und was sie kostet. Denn das BBW vergibt zwar staatlich anerkannte Abschlüsse, doch die erlangt man nicht schulgeldfrei. Für die zweijährige Ausbildung als Rettungsassistent müssen zum Beispiel 332 bis 358 Euro im Monat gezahlt werden.
Interessierten sich für den Beruf der Lebensretter vor allem Jungen, so sind bei der Ausbildung als Heilerzieher die Mädchen fast unter sich. Clarissa und Nicole, die bereits Berufsabschlüsse in sozialen Berufen haben, satteln zum Beispiel an der Fachschule auf. Sie möchten Heilerzieherinnen werden. „Wir wollen weiterkommen“, erklärten sie die Tatsache, dass sie noch einmal für zwei Jahre die Schulbank drücken. „Später können wir in Heimen, Werkstätten oder Schulen mit Behinderten arbeiten und im Praktikum hat uns das schon viel Spaß gemacht“, meint Clarissa. Auch eine Krankenschwester wollte wissen, welche Weiterbildungskurse es für sie gibt. Christopher mit dem Abschluss der 10. Klasse zeigte sich dagegen noch recht unentschieden.
„Die meisten, die zu uns kommen“, sagt BBW-Geschäftsführerin Mädy Ramelow, „wollen Erzieher werden. Doch wenn sie dann reingeschnuppert haben, entscheiden sie sich spontan auch für andere Berufe wie die des Heilerziehers“.
Das richtige Vororientieren kann aber auf keinen Fall schaden. Der Tag der offenen Tür half dabei. Da so viele das Angebot nutzten, sollte es wohl von Zeit zu Zeit wiederholt werden.fran
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