Landeshauptstadt: Zufriedene Weihnachtsmarkt-Händler
Erstes Adventswochenende zog Besucher an: „Besser als im Vorjahr“ seien die Verkaufsergebnisse
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Innenstadt – Der innerstädtische Weihnachtsmarkt scheint anzukommen. Nicht nur bei den Besuchern, die vor allem am vergangenen ersten Adventswochenende dicht gedrängt die Brandenburger Straße schwarz erscheinen ließen. Auch die Händler zeigten sich bei einer stichprobenartigen Umfrage größtenteils zufrieden über die erste Marktwoche.
Joachim Stewing ist Wiederholungstäter: Seit zwölf Jahren hat der Düsseldorfer Süßwarenhändler einen Stand auf dem Potsdamer Weihnachtsmarkt. „Es läuft besser als im vergangenen Jahr“, ist seine Einschätzung. Vor allem am Wochenende sei der Markt sehr gut besucht gewesen. „Vielleicht lag es am Wetter, es war kalt, aber trocken – typische Weihnachtsmarktwitterung“, mutmaßt er. Der Süßigkeiten-Spezialist baut auf Potsdam. Die Standgebühren seien moderat – vor allem im Vergleich zu Berlin. „Bis zum letzten Jahr war ich auch auf einem Weihnachtsmarkt in der Hauptstadt vertreten, aber das wurde mir zu teuer.“ Neben dem City-Markt ist er auch im Krongut mit seinen Süßigkeiten präsent.
Ein wenig Enttäuschung über nicht gar so viele Geschäfte macht sich bei der Firma Matthes breit. An deren Stand gibt es ferngesteuerte Hubschrauber und Gürtelschnallen. „Es könnte besser laufen“ ist die Einschätzung des Verkäufers Jan Jankowsky. Noch größeren Ärger als zurückhaltende Käufer bereiten ihm jedoch die Strafandrohungen seitens des Cottbusser Marktbetreibers Coex. „Meinen wenigen Müll, den ich hier produziere, darf ich nicht in die Tonne neben meinem Stand schmeißen ohne horrende Strafen zahlen zu müssen“, beschwert er sich über die Regelung, dass die Standbetreiber ihren Müll selbst entsorgen müssen.
Fürs eigene Geschäft überflüssig empfindet der Lauschaer Enrico Böhm die Verlängerung des Marktes über die Weihnachtsfeiertage. Seine selbst hergestellten Produkte – Glaskugeln, Baumschmuck und Adventspreziosen – würden vor allem vor Weihnachten gut gehen. „Nach Heilig Abend profitieren nur noch die Getränke- und Essstände von den verlängerten Öffnungszeiten“, glaubt der Thüringer, der seit vier Jahren auf dem Potsdamer Weihnachtsmarkt zu finden ist. Doch mit den Geschäften in der ersten Woche war Böhm zufrieden. „Es läuft besser als 2007“, meinte er. Keine Vergleichsmöglichkeit zum Vorjahr hat Martina Sensenschmidt. Die Oranienburgerin ist zum ersten Mal auf dem Potsdamer Weihnachtsmarkt präsent „Aber ich bin zufrieden mit den Geschäften“, erklärte sie. Und schon stehen die nächsten Familien am Stand, um Maltafeln und Plüschtiere zu erstehen. Eher durchschnittlich fiel die Bewertung am Bratwurst-Stand der Firma Böttge aus. Man sei zufrieden, aber hätte schon stärkeren Anstürme erlebt, erklärte einer der Brater, die auf eine vierjährige Weihnachtsmarkterfahrung in Potsdam zurückblicken können.
Ganz neu und mit einem bislang einzigartigen Angebot ist das Daily Coffee mit einer eigenen Hütte auf dem Weihnachtsmarkt zu finden. Eine Champagner-Bar präsentiert sich nahe des Luisenplatzes. Ein Glas des edlen Getränks lässt sich in der eigens für den Markt gebauten Hütte ebenso erstehen wie eine 250 Euro teure Flasche des Edelschaumweins. „Nach einem langsamen Start war am Wochenende richtig viel los“, rekapitulierte die Betreiberin Heike Schubert die erste Woche. Viele Marktbesucher würden die Hütte als Start und Endpunkt eines Bummels nutzen. „Die Idee einer urigen Champagnerbar, die wir vom Berliner Gendarmenmarkt übernommen haben, scheint eine Lücke zu füllen“, ist das Fazit. Die Lust auf Prickelwasser auf dem Weihnachtsmarkt scheint vorhanden zu sein: Zehn Champagner- und 15 Proseccoflaschen sind bereits leer und stehen trophäengleich an der Barwand aufgereiht. KG
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