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Sport: Zufriedener Dritter

Potsdams Judo-Herren unterlagen im Finale der Mannschaftsmeisterschaft Frankfurt mit 3:10

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So vermessen, ebenso wie die Damen des Vereins mit dem Titel des Deutschen Mannschaftsmeisters zu liebäugeln, waren die Judoka des UJKC Potsdam gestern in Frankfurt (Oder) nicht. Am Ende sprang der Bronzeplatz für die von Axel Kirchner trainierten Männer raus, und mit dem waren alle dann auch sehr zufrieden. Nach einer 3:10-Niederlage gegen den gastgebenden JC 90 war das Turnier für sie schnell beendet. „Wenn man überlegt, dass wir im vergangenen Jahr fast abgestiegen sind, haben wir es diesmal beachtlich weit gebracht“, so Kirchner, der ausgerechnet zum Finale der Meisterschaftsrunde gleich auf mehrere Leistungsträger in seinen Reihen verzichten musste.

Vor allem in der Plus-Klasse hatten die Potsdamer auf ihren polnischen Gaststarter Janusz Wojnarowicz gehofft. Dieser konnte wegen einer Erkrankung jedoch nicht anreisen, so dass Przemyslaw Matjaszek in die für ihn eher ungewohnte Klasse „hochrücken“ musste. Ein Sieg und eine Niederlage hatte er zum Schluss auf seinen Konto: Axel Kirchner fand lobende Worte.

Auch Norman Helm und der Pole Lukasz Balanda entschieden ihre Kämpfe für sich – für“s Weiterkommen gegen die starke Frankfurter Truppe reichte es jedoch nicht. Mario Schendel hat nach wie vor mit seiner Verletzung zu tun, und auch sein Bruder René ging stark gehandicapt auf die Matte. Mit getapetem Knie stellte er sich seinem Gegner, „doch er war der Schatten seiner selbst“, musste Kirchner einsehen. Auch trotz der hoch scheinenden Niederlage gegen die Männer von der Oder fuhren die UJKC-Mattenkämpfer am Abend zurück in die Landeshauptstadt. „Denn alle Kämpfe verliefen sehr knapp, die Jungs haben alles gegeben und zumindest versucht, die personellen Probleme zu kompensieren“, merkte der Coach an.

Den Meistertitel erkämpfte sich indes zum 13. Mal der abermals favorisierte TSV Abensberg. Nachdem die Niederbayern hatte zuerst die SU Witten-Annen mit 13:1 von der Tatami gefegt und traf schließlich im Finale auf das Frankfurter Team. Vor knapp tausend Zuschauern in der Brandenburg-Halle boten die Gastgeber ordentlich Paroli, so dass es am Ende 5:5 stand. Mit nur drei Unterpunkten mehr sicherten sich die Abensberger den Titel zum sechsten Mal in Folge. Der JC 90 Frankfurt (Oder) stand seit 1990 bereits zwölfmal im Finale. Seit dem letzten Titelgewinn 1999 gab es insgesamt sechsmal Silber.

Potsdams Judoka, die von rund 70 mitgereisten Fans lautstark unterstützt wurden, werden sich nun eine Woche Ruhe gönnen und sich anschließend auf das nächste Wettkampfjahr vorbereiten. Schon Anfang Januar stehen die ersten Trainingslager auf dem Programm. „Davor werden wir noch ausgiebig an der Athletik feilen“, so Kirchner, der die Oderstadt gestern mit einem guten Gefühl verließ. Nicht zuletzt auch deshalb, weil er auch im nächsten Jahr auf ein starkes Team bauen kann. Seine Jungs, so sagte er, hätten über die Saison hinweg gut zusammengehalten. „Das ist ein wirklich tolles Team geworden. Und mit dem arbeite ich auch künftig sehr gern.“

Henner Mallwitz

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