Landeshauptstadt: Zugeparkt, eingeengt und abgedrängt Ideenwerkstatt mit Kritik am Innenstadtverkehr
Innenstadt - Verstopfte Straßen, zugeparkte Gassen und vollgestellte Gehwege – die mangelnde Aufenthaltsqualität in der Innenstadt war eines der Themen bei der Werkstatt für ein Innenstadtverkehrskonzept, die am Montagabend im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte stattfand. Das Interesse war groß: Über 60 Potsdamer nahmen an der Veranstaltung teil.
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Innenstadt - Verstopfte Straßen, zugeparkte Gassen und vollgestellte Gehwege – die mangelnde Aufenthaltsqualität in der Innenstadt war eines der Themen bei der Werkstatt für ein Innenstadtverkehrskonzept, die am Montagabend im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte stattfand. Das Interesse war groß: Über 60 Potsdamer nahmen an der Veranstaltung teil. „Von der Resonanz sind wir sehr positiv überrascht“, sagte Axel Dörrie, der in der Stadtverwaltung für die Verkehrsentwicklung zuständig ist. „Es sind fast alle bis zum Ende geblieben und haben sich sehr aktiv an der Diskussion beteiligt.“
Wie er sagte, beschäftigte die Teilnehmer vor allem die Situation für die Fußgänger in der Innenstadt. Dabei bemängelten sie unter anderem zu schmale Gehwege, die durch Geschäftsschilder oder angeschlossene Fahrräder noch verkleinert würden. Auch der Durchgangsverkehr auf kleineren Straßen wurde bemängelt. Wie Dörrie sagte, würde zum Beispiel die Gutenbergstraße von Autofahrern häufig als Abkürzung in Richtung Berliner Straße benutzt, was zu Lärmbelästigungen der Anwohner führe.
In Bezug auf die öffentlichen Verkehrsmittel wurde vor allem auf die mangelhafte Barrierefreiheit hingewiesen. Haltestellen wie in der Friedrich-Ebert-Straße, bei denen Bus und Tram direkt von der Straße bestiegen werden müssen, machten es Rollstuhlfahrern unmöglich, diese zu nutzen. „Selbst in den niedrigen Straßenbahnen gibt es dort immer noch einen unüberbrückbaren Höhenunterschied“, so Dörrie. „Der muss ausgeglichen werden.“ An den Anbindungen innerhalb der Innenstadt hatten die Teilnehmer nichts auszusetzen. Wohl aber an der Verbindung in die Stadt hinein. So käme man zum Beispiel aus der Berliner Vorstadt am Abend nur sehr schwer in das Stadtzentrum, da die Tram 93 nur sehr bedingt fährt.
Von Fahrradfahrern wurde bemängelt, dass es vor allem rund um die Brandenburger Straße zu wenig Abstellmöglichkeiten gebe. Außerdem seien gerade die kleineren Straßen durch das historische Straßenpflaster kaum befahrbar. Dadurch würden viele Radler auf den Gehweg ausweichen, was wiederum zu Behinderungen der Fußgänger führe.
Am Montag ging es vor allem darum, Probleme und Ideen zu sammeln und zu diskutieren. In einer zweiten Veranstaltung im November sollen diese weiterentwickelt werden. „Dort geht es dann darum, direkte Lösungsansätze zu finden“, so Dörrie. „Die sollen dann auch mit in das Innenstadtverkehrskonzept einfließen, das 2015 vorgestellt wird.“ An der zweiten Veranstaltung können alle Interessierten teilnehmen, unabhängig davon, ob sie beim ersten Mal dabei waren oder nicht. Sarah Kugler
Der zweite Teil der Werkstatt findet am 10. November von 18 bis 22 Uhr im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte statt. Anmeldung und weitere Informationen unter www.potsdam.de/verkehrsentwicklung
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