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ATLAS: Zukunft denken

Guido Berg begrüßt die Pläne der Stadt für den Verkehr in der Mitte

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Es mag gute Gründe geben, das Landtagsschloss und die neue Trambrücke neben der Langen Brücke abzulehnen. Als Steuerzahler etwa. Und als Staatsbürger, der seinen Kindern ein schuldenfreies Gemeinwesen überlassen will. Denn die neue Mitte wird teuer. Nun dreht sich die Schlossdebatte aber um die Gestaltung der Kreuzung daneben. Auch hier gilt: Wer die Mitte plant, muss die Zukunft bedenken. Breite Autotrassen gehören der Vergangenheit an, weil sich Fuß- und Radfahrer die Stadt zurück erobern. Es ist die Frage, wie lange die Menschen es noch dulden, dass die Luft, die sie atmen, als Müllkippe für die Abgas-Abfälle der Autos herhalten muss. Flüssige Exkremente leitet der Mensch schon seit 100 Jahren nicht mehr direkt in den See, aus dem er trinkt. Bei Abgasen wird es auch so kommen. Insofern weisen die Pläne der Stadt für die Kreuzung am Hotel Mercure in die richtige Richtung. Der motorisierte Individualverkehr soll verdrängt und der Stadtraum Aufenthaltsqualität bekommen. Wer spaziert schon gern an der Breiten Straße? Das der Gewinn einer Umgestaltung für alle riesig ist beweist das Beispiel Hegelallee und der Platz vor dem Nauener Tor, der italienisches Lebensgefühl vermittelt. Und das, so weiß der Deutsche seit Goethe, ist ja nicht das schlechteste. Wer also das Landtagsschloss schlagen will, sollte nicht auf gute Verkehrslösungen einprügeln.

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