Landeshauptstadt: Zum Einleben
Heimatkunde für Neubürger, Ortsteilblatt für alle
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Fahrland - „Wo klemmt“s bei uns im Gemeinwesen? Dieser Frage gehen die Fahrländer jetzt systematisch nach. Knapp 30 Einwohner suchten jetzt bei einer Veranstaltung in der Grundschule nach Antworten auf diese Frage. Die Moderation hatte Thomas Weidlich vom Mobilen Beratungsteam Potsdam des Brandenburgischen Instituts für Gemeinwesen übernommen. Vier Themenfelder wurden in Arbeitsgruppen untersucht: die Infrastruktur, die Informationssituation, die Generationsbeziehungen und die Identifizierung der Einwohner mit ihrer Gemeinde.
„Die Wohnbereiche wachsen nicht wirklich zusammen, man hat den Eindruck, sie driften eher auseinander, schätzte Thomas Liebe vom Treffpunkt Fahrland e. V. und Sprecher der AG Identifikation ein. Immerhin bestünde Fahrland aus dem von Fontane beschriebenen Bauerndorf, den beiden Neubausiedlungen Königsweg und Eisbergstücken und den Dörfern Krampnitz und Kartzow. Und: Viele Neubürger fühlen sich schon eher als Potsdamer, als dass sie sich mit Fahrland identifizieren wollen. Eine Erhebung in der AG ergab, in Fahrland sind zwölf Verein aktiv: von den beiden Angelvereinen am Krampnitz- und am Fahrländer See über den Bauernverband, den Schulförderverein, die Kirchgemeinde, die Freiwillige Feuerwehr, die Sportfreunde „Frischauf“, die Musik- und Literaturgesellschaft, den Bürgerkulturverein, den Treffpunkt Fahrland, den Kleintierzüchterverein bis hin zum Reiterverein. Die seien sicher in den Neubaugebieten kaum bekannt, so Ortsvorsteher Claus Wartenberg. Immerhin lebten dort bereits mehr als 2000 Einwohner, im alten Teil von Fahrland gerade mal 700. Seine Erfahrung, auch als Vorsitzender des Treffpunkt Fahrland, sei jedoch: Das Meiste wird von den Neubürgern nur wenig beachtet. Dabei sei auch im kulturellen Bereich einiges im Angebot, wie etwa die regelmäßigen Abende des Kulturvereins. Viele fühlten sich zudem schlecht informiert. Daher sollte beispielsweise Heimatkunde für Neubürger angeboten werden.
Über ihre Kinder könnten die Fahrländer jedoch gut in Kontakt kommen, denn der überwiegende Teil in der Kita „Landmäuse“ und in der Regenbogengrundschule kommt aus den Neubaugebieten. „Hier müssen wir anknüpfen und die Eltern interessieren“, fasste Liebe zusammen. Dazu gehöre auch weiterhin eine stabile Kinderbetreuung. In der Infrastrukturgruppe wurde als Schwerpunkt die Schulwegesicherung herausgearbeitet. Dazu gehörten ein durchgehender Radweg durch Fahrland und eine bessere Taktfolge der Busse, so AG-Sprecher Martin Losske. Pfarrerin Gesine Bertheau regte namens der AG Generationen die Einrichtung eines generationsübergreifenden Begegnungszentrums an. In der AG Informationen hat man sich auf drei Eckpunkte geeinigt: die Herausgabe eines Ortsteilblatts, das Aufstellen von Informationstafeln und ein Internetauftritt von Fahrland. Das nächste Treffen findet am 26. Januar 2009 statt. Bis dahin soll ein kleines Redaktionsteam ein Infoblatt für alle Haushalte erarbeiten, in dem auch die ersten Ergebnisse auflistet sind. Winfried Gutzeit
Winfried Gutzeit
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