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Frust nach dem Abpfiff. Almedin Civa (links) und Anton Makarenko ärgerten sich nach dem Spiel gegen Jena über die verpassten Chancen.

© Jan Kuppert

Torlos: Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel

Ausgerechnet das groß angepriesene „Ostderby“ blieb am Ende eine Nullnummer: Torlos trennten sich die Fußball-Drittligistes SV Babelsberg und FC Carl Zeiss Jena am Samstag im Karl-Liebknecht-Stadion.

Stand:

Die Nulldreier hatten im Vorfeld heftig die Werbetrommel gerührt und Karten im Vorverkauf für nur fünf Euro angeboten. 6873 Fans beider Seiten gingen darauf ein und erwarteten bei bestem Wetter ein spannendes und torreiches Spiel.

Fehlanzeige: Was gezeigt wurde, war keine großartige Werbung für den Fußball. Vor allem in der ersten Halbzeit hatten die Gastgeber die größten Chancen und hätten den Sack schon frühzeitig zubinden müssen – wie etwa in der 17. Minute, als Dominik Stroh-Engel, der diesmal wahrlich nicht seinen besten Tag erwischt hatte, am Jenaer Torwart Tino Berbig scheiterte. Eine Angriffsphase der Gastgeber begann, in der Julian Prochnow beispielsweise in der 29. Spielminute eine Großchance verpasste und den Ball knapp am rechten Pfosten vorbeischoss. Nur drei Minuten später scheiterte Anton Makarenko mit einem Freistoß. Und schließlich war es Matthias Rudolph, der drei Minuten vor dem Abpfiff kurz vor der Mittellinie abzog, das freie Gästetor jedoch verfehlte.

In der zweiten Hälfte kamen die Gäste dann stärker ins Spiel, scheiterten aber immer wieder an einem glänzend aufgelegten Marian Unger im Tor der Babelsberger. Er war es auch, der in letzter Minute den Punkt für Babelsberg rettete. Jenas Alban Ramaj hatte aus dem Gewühl im Strafraum heraus einen satten Schuss auf den Kasten der Nulldreier abziehen können, Unger faustete den Ball an die Latte, von der er ins Aus sprang.

„Das war zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel“, sagte Jenas Coach Petrik Sander nach dem Abpfiff. „Beide Teams haben sich heute neutralisiert, wir haben viele lange Bälle gesehen – es war kein schöner Fußball.“ In der zweiten Hälfte habe sein Team den größeren Willen gezeigt, „Unger und die Latte“ hätten allerdings etwas gegen einen Sieg gehabt.

Sein Kollege Dietmar Demuth wollte mit seinen Männern ebenso wie Sander auf Sieg spielen. „In der ersten Halbzeit hatten wir noch Übergewicht, am Ende können wir mit dem Punkt aber zufrieden sein“, befand der SVB-Trainer, der sich Fragen wegen seiner Aufstellung gefallen lassen musste. So drückte der Ex-Jenaer Markus Müller, der hoch motiviert für dieses Spiel war, bis acht Minuten vor dem Abpfiff die Bank, während ein absolut hinter seiner Form herlaufender Stroh-Engel erst in der 89. Minute ausgewechselt wurde. „Ich habe in den letzten Spielen nicht getroffen und somit war es klar, dass ich nicht von Beginn an spiele“, sagte Müller. „Aber wenn ich erst acht Minuten vor dem Abpfiff ins Spiel komme, kann ich auch nichts mehr ausrichten.“ Im Kampf um den Klassenerhalt brachte das Unentschieden jedenfalls beiden Teams nichts.

SV Babelsberg 03: Unger; Matthias Kühne, Hebib, Morack, Rudolph; Prochnow (82. Markus Müller), Evljuskin; Makarenko, Stroh-Engel (89. Hartmann), Groß (85. Civa); Hebisch.

FC Carl Zeiss Jena: Berbig; Demirtas, Kai-Fabian Schulz, Becken, Landeka; Boskovic, R. Schmidt; Eckardt, Hähnge (88. Huke), Simak; Pichinot (71. Ramaj).

Christian Brausch

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