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Seminarraum in der Villa Henckel, entworfen von Ernst Petzholtz.

© M. Thomas

Landeshauptstadt: Zum Lernen in die Villa

„Business School Potsdam“ zählt 300 Studenten

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Nauener Vorstadt - Dem ehrwürdigen Wirtshaus „Ochsen“ im Stuttgarter Umland blieben die Gäste aus. Es rutschte in die roten Zahlen. Daraufhin engagierte das Wirtsehepaar einen Restauranttester, der eine „Kommunikationsstörung“ zwischen Inhabern und Personal als Ursache des Niedergangs ortete. Eine Gruppe schimpfte auf die andere. Inzwischen ziehen unter dem Einfluss des Beraters alle wieder an einem Strang, und der „Ochse“ kommt langsam auf die Beine.

Am Samstag verdeutlichte Prof. Dr. Tobias Braun an diesem Beispiel, welche Berufsfelder den Absolventen der Business School Potsdam (BSP) offen stehen. Die privat betriebene Fachhochschule hatte an diesem Termin zu einem Tag der offenen Tür eingeladen. Sie unterrichtet in den zum Abschluss als Bachelor führenden Studiengängen Kommunikationsmanagement, Medizinpädagogik, Mittelstandmanagement, Wirtschafts- und angewandte Psychologie und neu auch in Medizincontrolling. Geschäftsführerin Ilona Renken-Olthoff, die auch in Hamburg eine gleichartiges Lehrinstitut betreibt, hat die Schule Anfang des Jahres in der Jägerallee gegründet und ist nunmehr in die Villa Henckel am Pfingstberg umgezogen. Darüber hat sie mit der Eigentümergemeinschaft um Springer-Vorstandsvorsitzenden Mathias Döpfner einen Vertrag geschlossen. Die steht nun in der Pflicht, „spätestens bis der erste Schnee fällt“ auch die Außenanlagen der im Welterbegebiet gelegenen stattlichen Turmvilla herzurichten. Sie war in den 1860er Jahren als Landsitz für den Berliner Bankiers Hermann Henckel errichtet worden. Die Villa ist das Erstlingsbauwerk des Potsdamer Hofbaumeisters Ernst Petzholtz. Später fand sie unterschiedliche Besitzer, darunter den Prinzen Carl von Preußen. In der DDR-Zeit war sie Altersheim.

Die 1200 Quadratmeter Nutzfläche, darunter mehrere geräumige Säle, bieten für den Betrieb der Fachhochschule beste Bedingungen, sagte Ilona Renken-Olthoff. Sie hatte angestrebt, bis zum Studienjahresbeginn im September die Zahl der Studenten auf fast 300 zu erhöhen. Dieses Ziel sei erreicht, sagte sie, wobei in der Villa ständig etwa 120 Studierende anwesend sind, dazu kommen Studiengänge auf Teilzeitbasis. Etwa die Hälfte der Teilnehmer komme aus der Region Berlin-Brandenburg.

Die BSP sei eine durch das Land Brandenburg offiziell anerkannte Fachhochschule, tritt Ilona Renken-Olthoff Vorbehalten entgegen. Sowohl die Berufung des Lehrpersonals wie auch die Anerkennung der Studienabschlüsse unterlägen den gleichen Bestimmungen wie bei staatlichen Einrichtungen. Die 590 Euro Studiengeld je Monat seien erschwinglich und könnten zum Teil durch Fördermöglichkeiten aufgefangen werden.

Im September werden Wirtschaftspsychologen als erste Absolventen die junge Fachhochschule verlassen. Für den neu ins Programm aufgenommenen Studiengang Medizincontrolling hat die Geschäftsführerin übrigens für zwei Teilnehmer ein dreijähriges Vollstipendium ausgeschrieben. Noch kann man sich darum bewerben. Erhart Hohenstein

Erhart Hohenstein

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